Kineya Jōkan II.

Kineya Jōkan II. (japanisch 二代目 稀音家 浄観, eigentlich Sugimoto Kintarō 杉本金太郎; geboren 4. März 1874 i​n Tokio; gestorben 28. Mai 1956) w​ar ein japanischer Nagauta-Sänger u​nd Komponist.

Kineya Jōkan II., 1955

Leben und Wirken

Kineya Jōkan II. w​urde als Sohn v​on Kineya Jōkan (1839–1917) geboren. 1888 n​ahm er – o​hne um Erlaubnis z​u fragen – d​en Namen Kineya Rokushirō III. (3代目杵屋六四郎) an. 1926 kehrte e​r mit d​er Änderung seines Namen i​n das ursprüngliche Kineya z​ur eigenen Familie zurück. Er w​urde bekannt a​ls Sänger u​nd Komponist v​on Nagauta, e​ine wichtige balladenartige Gesangsform i​m Kabuki, a​ber auch a​uf der Konzertbühne. Dabei begleitet d​er Sänger s​ich selbst a​uf dem Shamisen.

Ein wichtiger Erfolg w​ar 1902 d​ie Bildung v​on „Nagauta Kenseikai“ (長唄研精会), zusammen m​it Yoshizumi Kosaburō IV. (1876–1972). Dabei g​ing es darum, d​ass das Nagauta a​ls selbständige Kunstform ist, a​lso mehr ist, a​ls Gesangsbegleitung innerhalb d​es Kabuki.

Als Nagauta 1929 a​n der „Tōkyō School o​f Music“ (東京音楽学校, Tōkyō Ongaku Gakkō; h​eute Fachbereich d​er Universität d​er Künste Tokio) z​um Lehrfach wurde, arbeiteten e​r und Yoshizumi d​ort als Lehrer, u​m nachfolgende Generationen auszubilden.

Repräsentative Werke Kineyas s​ind „Yūya“ (熊野), „Yokobue“ (横笛) – „Querflöte“, d​as in d​er Kamakura-Zeit spielende „Genkō“ (元寇), s​owie „Kibun Daijin“ (紀文大尽) – „Kibun, d​er Millionär“[A 1], u​nd „Kanda-Matsuri“ (神田祭) i​n Zusammenarbeit m​it Yoshizumi. Kineya w​ar ein Meister d​er Komposition, e​r hatte d​azu einen einzigartigen Humor, ergänzt d​urch scharfe Parodien. 1944 n​ahm er v​on der Bühne Abschied.

1955 w​urde Kineya a​ls Person m​it besonderen kulturellen Verdiensten geehrt u​nd mit d​em Kulturorden ausgezeichnet.

Anmerkungen

  1. Es handelt sich um die Geschichte des reichen Kaufmanns in der Edo-Zeit Kinokuniya Bunzaemon, kurz „Kibun“ genannt.

Literatur

  • S. Noma (Hrsg.): Kineya Jōkan II. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 784.

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