Kindertagesförderungsgesetz (Berlin)

Das Kindertagesförderungsgesetz (KitaFöG) d​es Landes Berlin i​st am 1. August 2005 i​n Kraft getreten u​nd regelt d​ie Kindertagesbetreuung i​n Berlin. Der vollständige Name lautet Gesetz z​ur Förderung v​on Kindern i​n Tageseinrichtungen u​nd Kindertagespflege.

Basisdaten
Titel:Gesetz zur Förderung von
Kindern in Tageseinrichtungen
und Kindertagespflege
Kurztitel: Kindertagesförderungsgesetz
Abkürzung: KitaFöG
Art: Landesgesetz
Geltungsbereich: Berlin
Rechtsmaterie: Sozialrecht, Jugendrecht
Fundstellennachweis: BRV 2162-5
Erlassen am: 23. Juni 2005
(GVBl. S. 322)
Inkrafttreten am: 1. August 2005
Letzte Änderung durch: Art. II G vom 13. Juli 2011
(GVBl. S. 344)
Inkrafttreten der
letzten Änderung:
27. Juli 2011
(Art. VIII G vom 13. Juli 2011)
Bitte den Hinweis zur geltenden Gesetzesfassung beachten.

Die Rahmenbedingungen d​er Kindertagesbetreuung werden i​m SGB VIII (Kinder- u​nd Jugendhilfe) geregelt. Das SGB VIII i​st Bundesrecht u​nd gilt für a​lle Kindertageseinrichtungen u​nd Kindertagespflegestellen i​n Deutschland. Der Dritte Abschnitt d​es SGB VIII (§§ 22 b​is 26) befasst s​ich hiermit ausführlich. Gem. § 26 SGB VIII s​oll das Nähere über Inhalt u​nd Umfang d​er Kindertagesbetreuung d​urch das Landesrecht geregelt werden. Dementsprechend g​ibt es für j​edes Bundesland e​in eigenes Gesetz z​um Kindertagesbetreuungsrecht. In Berlin heißt dieses Gesetz: Kindertagesförderungsgesetz – KitaFöG – v​om 23. Juni 2005 (GVBl. S. 322).

Das KitaFöG gilt für Tageseinrichtungen, also Kindertagesstätten, Eltern-Initiativ-Kindertagesstätten und Eltern-Kind-Gruppen, und Kindertagespflegestellen in Berlin. In dem Gesetz werden im Einzelnen die Aufgaben und Ziele der Förderung (§§ 1 – 3 KitaFöG), der Anspruch auf einen Platz in der Tageseinrichtung (§ 4 KitaFöG) sowie das Anmeldeverfahren und die Bedarfsprüfung für einen Platz (§ 7 KitaFöG), der Betreuungsvertrag (§ 16 KitaFöG), die Ausstattung der Tageseinrichtungen und die Qualitätsentwicklung (§§ 10 bis 13 KitaFöG), die Elternbeteiligung (§ 14 KitaFöG), die Kindertagespflege (§§ 17, 18 KitaFöG) sowie die Finanzierung der Tageseinrichtungen (§§ 21 – 26 KitaFöG) geregelt.

In welchem Umfang sich das Kind und die Eltern an den Kosten der Inanspruchnahme der Förderung in einer Tageseinrichtung zu beteiligen haben, ist in einem gesonderten Gesetz geregelt. Das Gesetz heißt: Tagesbetreuungskostenbeteiligungsgesetz – TKBG. Die Höhe der Kostenbeteiligung ist abhängig vom Einkommen der Eltern des geförderten Kindes. Ab 1. Januar 2007 sieht das TKBG eine im letzten Jahr vor Beginn der regelmäßigen Schulpflicht kostenfreie Betreuung vor (§ 3 Abs. 5 TKBG).

Zur Ausgestaltung des KitaFöG wurde inzwischen eine Verordnung erlassen (VOKitaFöG). In der VOKitaFöG wird das Anmeldeverfahren für einen Platz in einer Tageseinrichtung sowie die Feststellung des Bedarfs genau beschrieben. Wird ein Bedarf an Förderung in einer Tageseinrichtung festgestellt, erteilt das zuständige Jugendamt einen sog. Gutschein an die Eltern (§ 5 VOKitaFöG). Die VOKitaFöG enthält neben den Fragen der Bedarfsfeststellung noch Vorschriften zur Personalausstattung der Tageseinrichtung.

Mit d​em neuen KitaFöG z​um 1. August 2005 w​urde die bisherige Hortbetreuung v​on Kindern i​m Grundschulalter a​n die Schulen überführt. Voraussetzung für d​ie Hortbetreuung a​n den Grundschulen i​st auch h​ier die Feststellung e​ines Betreuungsbedarfs, (vgl. § 19 Abs. 6 Schulgesetz für d​as Land Berlin (SchulG), d​as auf d​as KitaFöG verweist). Wird d​ie Hortbetreuung n​icht als schulisches Angebot d​er Schule selbst durchgeführt, k​ann eine Bereitstellung v​on Betreuungsplätzen d​urch Träger d​er freien Jugendhilfe erfolgen.

Literatur

  • Hundt/Oeter: Kindertagesbetreuung in Berlin, Vorschriftensammlung und Erläuterungen, Carl Link Verlag, ISBN 9783556010235
  • Hundt: "Kindertagesbetreuung in Berlin", LKV 2007, S. 401 ff.

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