Kin-Ball
Kin-Ball ist ein kooperatives Mannschaftsspiel und wird mit drei Mannschaften zu je vier Spielern gespielt.
Geschichte
Erfunden wurde das Spiel 1986 in Québec von dem Sportlehrer Mario Demers. Gespielt wird das Spiel als Breitensport und Leistungssport in vielen Ländern, besonders populär ist er in Kanada, Japan, Korea, Frankreich, Belgien und der Schweiz. In 17 Ländern haben sich nationale Verbände organisiert, welche dem internationalen Verband angehören. Weitere Verbände befinden sich im Aufbau.[1]
Ball und Mannschaften
Der Kin-Ball hat einen Durchmesser von 1,22 Meter und wiegt weniger als 1 Kilogramm. Durch seine besonderen Flugeigenschaften fordert er Koordination, Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer der Spieler. Jedem Team ist eine Farbe zugeordnet. Normalerweise sind es die offiziellen Farben Schwarz, Grau und Blau. In manchen Ländern, z. B. Japan, werden auch andere Farben verwendet (z. B. Pink). Um einen Spielzug durchzuführen, muss zuerst von der angreifenden Mannschaft, das ist die Mannschaft die sich in Ballbesitz befindet – ein verteidigendes Team designiert werden. Das erfolgt durch die Ansage des Wortes "Omnikin", gefolgt von einer Farbe der beiden anderen Teams. Nach der Designation muss der Ball mit einem Körperteil oberhalb der Hüfte geschlagen werden. Kann das verteidigende Team den Ball nicht unter Kontrolle bringen, bevor er den Boden oder ein Objekt außerhalb des Spielfelds berührt, bekommen die beiden anderen Teams einen Punkt. Nachdem der Ball unter Kontrolle gebracht wurde, kann ein neuer Spielzug gestartet werden. Dabei ist die vormals verteidigende Mannschaft nun Angreifer.
Die Art und Weise, wie lange und auf wie viele Sätze gespielt wird, ist je nach Turnier und Modus unterschiedlich. Bei Welt- und Europameisterschaften wird auf 13 errungene Punkte pro Satz, sowie auf 3 gewonnene Sätze gespielt. Besonders dabei ist allerdings, dass sobald die erste Mannschaft 11 Punkte erreicht hat, die punkteschwächste Mannschaft vom Feld muss und der Rest des Satzes mit nur zwei Teams weitergespielt wird. Ein weiterer üblicher Modus ist die Spielzeit von 7 Minuten pro Satz (Einsatz bei den Klub-Meisterschaften 2014 in Hradec Králové). Dabei wird die Uhr in der letzten Minute bei jeder Spielunterbrechung gestoppt, ansonsten läuft sie auch während einer Unterbrechung, ausgenommen bei Time-outs, weiter. Im Rahmen der WM 2019 in Frankreich, wurde in den Clubkategorien ein weiterer Modus ausprobiert. Hierbei spielen die Teams grundsätzlich 4 Sätze bis 11 Punkte, bei einem kritischen Punktestand von 9 Punkten.
Die Spielfläche ist rechteckig, idealerweise quadratisch. Bei offiziellen internationalen Nationenbewerben ist die Größe auf 20×20 Meter vorgeschrieben, was der zugelassenen Maximalgröße entspricht. Im offiziellen Regelwerk sind für nationale und regionale Bewerbe Mindestgrößen empfohlen, welche allerdings nicht bindend sind und vom Veranstalter geändert werden können. Die Außenlinie muss einfarbig und mindestens 5 Zentimeter breit sein. Sie zählt zum Spielfeld.
Weltmeisterschaften
Die erste Weltmeisterschaft fand im Jahr 2001 im kanadischen Québec statt. Seither hat man sich auf einen Zweijahresmodus für Damen- und Herrenmannschaften geeinigt.
Männer
Jahr | Stadt | Gold-Medaille | Silber-Medaille | Bronze-Medaille |
---|---|---|---|---|
2001 | Québec | Kanada | Japan | Belgien |
2002 | Québec | Kanada | Japan | Frankreich |
2005 | Ans | Kanada | Japan | Frankreich |
2007 | Bilbao | Kanada | Japan | Frankreich |
2009 | Trois-Rivières | Kanada | Belgien | Japan |
2011 | Nantes | Kanada | Japan | Frankreich |
2013 | Pepinster | Kanada | Japan | Belgien |
2015 | Torrejón de Ardoz | Japan | Frankreich | Tschechische Republik |
Frauen
Jahr | Stadt | Gold-Medaille | Silber-Medaille | Bronze-Medaille |
---|---|---|---|---|
2001 | Québec | Kanada | Japan | Belgien |
2002 | Québec | Kanada | Japan | Frankreich |
2005 | Ans | Kanada | Japan | Frankreich |
2007 | Bilbao | Kanada | Japan | Frankreich |
2009 | Trois-Rivières | Kanada | Frankreich | Japan |
2011 | Nantes | Kanada | Japan | Schweiz |
2013 | Pepinster | Kanada | Japan | Belgien |
2015 | Torrejón de Ardoz | Kanada | Japan | Frankreich |
Weblinks
Einzelnachweise
- Federations - FIKB / IKBF. In: www.kin-ball.com. Abgerufen am 1. Juni 2016.