Keshcorran Caves
Die Keshcorran Caves (auch Caves of Kesh, irisch Uaimheanna na Céise, Uaimheanna Chéis Chorainn; dt. Höhlen von Keshcorran) liegen südlich von Sligo, etwa sechs Kilometer südlich von Ballymote in der Nähe des Dorfes Kesh (An Céis), am Lough Arrow und unweit von Carrowkeel im County Sligo in Irland. Auf 2/3 der Höhe des 359 m hohen Hügels Keshcorran (Céis Chorainn) befinden sich die Höhlen. Der Aufstieg von der Straße aus über 220 m ist geradlinig und steil.
Der Keshcorran ist der Standort von 17 kleinen Höhlen, die Orte zahlreicher Legenden sind. Cormac mac Airt, ein König in Irland, wurde in der westlichsten Höhle (Umhaig Chormaic) angeblich geboren und durch eine Wölfin aufgezogen. Ein berühmter Mythos des Ulster-Zyklus vom Tod Diarmuids bei der Bärenjagd fand hier statt. Diarmuid und Gráinne fanden hier Zuflucht vor dem rachsüchtigen Fionn mac Cumhaill. Keshcorran ist das Síd des Andersweltherrschers Conácan.
Die Ausgrabungen der Höhlen erbrachten für Paläontologen und Archäologen wichtige Erkenntnisse und lieferten tierische Überreste von Höhlenbären (Ursus spelaeus), arktischen Lemmingen (Lemmus), Rentieren (Rangifer tarandus) und irischen Elchen (Megaloceros). Die Knochen des Braunbären (Ursus arctos), des Haushundes (Canis lupus) und des Schneehasen (Lepus timidus) wurden mit der 14C-Methode datiert und waren etwa 12.000 Jahre alt. Viel jünger waren die Knochen von Hermelin (Mustela erminea) (5600 v. Chr.) und Hauspferd (Equus caballus) (450 n. Chr.).
Die Höhlen wurden von prähistorischen Menschen genutzt und waren bis ins 20. Jahrhundert Ort ritueller Versammlungen an Festen wie Lughnasa.
Um die auch "Höhlen der Morrígan", (kelt. Morgane) genannten Höhlen ranken sich ebenfalls Mythen. Die Krähengöttin tritt in den Mythen in vielen Gestalten auf, ob als alte Frau, als junge hübsche Verführerin, als Kriegsherrin, grausam und blutrünstig, als hellsehende Hexe oder als Gestaltenwandlerin. Sie soll in den Höhlen von Kesh gelebt haben, um sich auf ihre Schlachten vorzubereiten.