Karplus-Beziehung
Die Karplus-Beziehung ist eine Gleichung, die nach ihrem Entdecker Martin Karplus benannt wurde und eine Korrelation der 3J-Kopplungskonstante und dem Diederwinkel in der NMR-Spektroskopie beschreibt.
Demnach gilt folgende Gleichung:
Dabei ist die 3J-Kopplungskonstante, der Diederwinkel und , und sind empirische Parameter, welche durch die Substitution und funktionelle Gruppen der beteiligten Atome bestimmt werden.[1][2] Die Beziehung wird benutzt, um die Größenordnung der 3JH,H Kopplung (auch vicinale Kopplung genannt) abzuschätzen. Die Kopplungskonstante ist bei Torsionswinkeln nahe 90° sehr gering und bei Winkeln von 0° und 180° deutlich größer als üblich. Die Beziehung zwischen Geometrie und Kopplungskonstante ist wertvoll zur Bestimmung von Konformationen[3] und zur Berechnung von backbones von Proteinen.
Einzelnachweise
- M. Karplus: In Contact Electron-Spin Coupling of Nuclear Magnetic Moments. In: Journal of Chemical Physics. Band 30, 1959, S. 11–15.
- M. Karplus: In Vicinal Proton Coupling in Nuclear Magnetic Resonance. In: Journal of the American Chemical Society. Band 85, 1963, S. 2870–2871.
- Lexikon der Chemie, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin 1999, Band 2, S. 139, ISBN 978-3-8274-0380-3.
Weblinks
- Chemical & Engineering News, Karplus Equation (englisch)
- 3JH,H Rechner auf www.stenutz.eu (englisch)