Karl Pracht
Karl Pracht, auch Carl Pracht (* 28. Oktober 1866 in Gramzow, Kreis Anklam; † 12. Dezember 1917 in Eberswalde) war ein deutscher Bildhauer und Medailleur.
Leben und Wirken
Er lebte in Berlin, wo er u. a. 1898 ein Denkmal für den Dichter Heinrich von Kleist schuf (Kleistherme)[1]; es wurde 1899 im Viktoriapark in Berlin aufgestellt. Weitere Werke sind die Büste des Münsteraner Künstlers Melchior Lechter (1865–1937), die 1888 in Gips gefertigt wurde und verschollen ist,[2] und die Bronzebüste des Historikers Theodor Mommsen (1817–1903) von 1894, deren Abguss nach 2000 in der Gedenkstätte Theodor-Mommsen-Gedächtnis aufgestellt wurde.[3] Pracht gestaltete Marmorbüsten des Hufnagelfabrikanten[4] Clemens Schreiber und seiner Frau, die sich im Museum von Eberswalde befinden.[5]
In der Andreaskirche in Berlin-Wannsee ist eine Bronzebüste des Stifters Wilhelm Conrad erhalten. Pracht hat auch Kleinplastiken geschaffen, die in den Kunsthandel gelangten, so z. B. die 32 cm hohe bronzene Figurengruppe „Artemis und Apollon“. Er war 1899 nachweislich Mitglied der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft.[6] Er starb in Eberswalde, die Beisetzung fand am 15. Dezember 1917 auf dem dortigen Waldfriedhof statt.[7]
Literatur
- Pracht, Karl. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 27: Piermaria–Ramsdell. E. A. Seemann, Leipzig 1933, S. 342.
- Ethos und Pathos. Die Berliner Bildhauerschule 1786-1914. In: Peter Bloch, Sibylle Einholz, Jutta von Simson (Hrsg.): Jahresgabe des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaften. Gebr. Mann, Berlin 1990, S. 535–536.
Weblinks
Einzelnachweise
- Personal- und Atelier-Nachrichten. In: Kunst für Alle. 13. Jahrgang, 1898, S. 75 (uni-heidelberg.de [abgerufen am 3. November 2016]).
- Melchior-Lechter-Büste. In: LWL-Presse-Info - Westfälisches Landesmuseum gibt Ausblick auf sein Programm 2006. lwl.org, 7. Dezember 2005, abgerufen am 9. November 2016.
- Karl Pracht: Theodor Mommsen. sh-kunst.de, abgerufen am 9. November 2016.
- Hufnagelfabrik Eberswalde. museum-digital.de, abgerufen am 11. Januar 2017.
- Grabsteine erzählen Stadtgeschichte. In: Märkische Oderzeitung. 30. Juli 2014 (moz.de [abgerufen am 3. November 2016]).
- Allgemeine Deutsche Kunstgenossenschaft 1899. wladimir-aichelburg.at, abgerufen am 9. November 2016.
- Die Lebensdaten wurden bestätigt durch die Friedhofsverwaltung in Eberswalde am 12. Mai 2016