Karl Ludwig Friedrich Trendelenburg
Karl Ludwig Friedrich Trendelenburg, auch Christian Friedrich Trendelenburg (* 1724 in Strelitz; † 1792 in Lübeck) war ein deutscher Mediziner und Lübecker Stadtphysicus.
Leben und Wirken
Trendelenburg stammte aus einer norddeutschen Gelehrtenfamilie; er war eins von 17 Kindern von Theodor Trendelenburg (1696–1765), Superintendent in Strelitz. Adolf Friedrich Trendelenburg war sein jüngerer Bruder. Karl Ludwig Friedrich Trendelenburg studierte Medizin an der Universität Göttingen und war hier Schüler von Albrecht von Haller. 1748 wurde er zum Dr. med. promoviert. Nach Abschluss seines Studiums kam er nach Lübeck und praktizierte hier, zuletzt als Stadtphysicus. Er war seit 1753 verheiratet mit Sophia Dorothea, geb. Schuhmacher. Das Paar hatte zehn Kinder, darunter vier Söhne: Theodor Friedrich Trendelenburg (1755–1827), Stadtphysikus in Lübeck und Begründer des Ärztlichen Vereins, Johann Georg Trendelenburg (1757–1825), Philologe und Senator der Stadt Danzig, Friedrich Wilhelm Trendelenburg (1761–1835), Jurist und Postkommissar, der seinerseits Stammvater einer ganzen Reihe von Ärzten, darunter Friedrich Trendelenburg, wurde, und Caspar Heinrich Trendelenburg, der Jura in Göttingen studierte. Von den Töchtern heiratete Sophie Christine (1759–1821) den Apotheker Gabriel Ludolph Kindt (1748–1813) in Lübeck und wurde die Mutter der Apotheker und Naturforscher Franz Friedrich Kindt und Georg Christian Kindt.
Trendelenburg nahm an dem in aller Schärfe und in europäischer Öffentlichkeit ausgetragenen Streit seines Lehrers Haller mit dem Physiologen Georg Erhard Hamberger, der die Rolle des Musculus intercostalis externus und des Musculus intercostalis internus bei der Atmung betraf, regen Anteil und publizierte Schriften, in denen er mit Haller Hambergers Ansichten widerlegte.
Werke
- De mechanismo respirationis Hambergeriano. Vandenhoeck, Göttingen 1748.
- Continuatio controversiae de mechanismo respirationis Hambergeriano. Vandenhoeck, Göttingen 1749. (Digitalisat)
- Fernere Fortsetzung der Hallerschen und Hambergersehen Streitigkeiten vom Athemholen. Rostock/ Wismar 1752.
Literatur
- August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Band 6, Urban & Schwarzenberg, Wien/ Leipzig 1888, S. 3.