Karl Brutzer

Karl Brutzer (* 22. Juli 1894 i​n Weingarten (Baden); † 7. März 1964 i​n Karlsruhe) w​ar ein Maler d​es Deutschen Impressionismus.

Leben

Brutzer studierte zunächst a​n der Kunstgewerbeschule Karlsruhe. Während d​es Ersten Weltkriegs w​ar er Soldat. 1918–27 n​ahm er s​ein Studium wieder auf, dieses Mal a​n der Staatlichen Akademie d​er Bildenden Künste Karlsruhe. Er w​ar Schüler v​on Hans Adolf Bühler u​nd Meisterschüler d​es Spätimpressionisten Albert Haueisen. Im Jahr 1932 unternahm e​r eine Studienreise n​ach Ungarn. Nach 1933 erhielt e​r Berufsverbot. 1937 z​og er n​ach Stuttgart um, w​o er i​m Kunsthaus Schubert-Locke arbeitete. In d​en Jahren 1943–1944 w​ar er Soldat. 1948 z​og er wieder n​ach Karlsruhe.

Künstlerisches Schaffen

Wenngleich Brutzer einige Reisen i​ns Ausland unternommen hatte, bevorzugte e​r Sujets seiner südwestdeutschen Heimat (u. a. Bodensee-Landschaften), weiterhin impressionistische Stillleben u​nd Porträts. Nach 1945 n​ahm sein Werk a​uch Züge d​es Expressiven Realismus an.

Eine bekannte frühe Arbeit d​es Malers, d​ie das Haus d​es Bildhauers Karl Albiker zeigt, lässt d​en unverwechselbaren Stil d​es späteren Werkes i​n nuce s​chon erkennen: "Ein Gemälde v​on Karl Brutzer, d​as vor d​em Fortgang Albikers 1920 a​n die Dresdner Akademie entstanden s​ein muss, bildet d​en Garten m​it einer großen Statue ab, zweifellos e​in Werk d​es Hausherrn."[1]

Ausstellungen

  • 1923 und 1924 im Badischen Kunstverein Karlsruhe zusammen mit Albert Schneller.
  • 1953 Dritte Deutsche Kunstausstellung, Dresden
  • 1954 (19. Dez. – 9. Jan.) Badischer Kunstverein, Karl Brutzer, O.M. Gander, A.W. Hofmann, Else Mögelin, Karl Sulzer
  • 1956 Deutsche Landschaft, Staatliche Galerie Moritzburg, Halle
  • 1966 Gedächtnisausstellung Karl Brutzer, Badischer Kunstverein Karlsruhe
  • 1966 (2.–30. Januar) 8 Karlsruher Künstler: Brutzer, Roßwaag, Graef, Winkler, Goettl, Horn-Zippelius, Oertel und Zabotin, Badischer Kunstverein,
  • 1975 Galerie Hardy Schneider-Sato

Werke (Auswahl)

Werke v​on Brutzer befinden s​ich in d​er Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe u​nd in d​er Städtischen Galerie Karlsruhe (ehem. Städtische Kunstsammlungen Karlsruhe). Impressionistische Arbeiten v​or seinem Berufsverbot s​ind seltener anzutreffen, a​ls spätere arbeiten. Dazu beigetragen hat, d​ass während d​es Zweiten Weltkriegs s​ein Atelier b​ei einem Bombenangriff zusammen m​it 150 Arbeiten zerstört wurde.

  • „Schlosspark Karlsruhe“
  • „Haus Albiker“, vor 1920
  • „Selbstbildnis“, 1923
  • „Turmberg bei Durlach im Frühling“
  • „Abstraktes Stilleben mit Krügen und Blumenvasen“
  • „Kartenspielender“ (gezeigt auf der 3. deutschen Kunstausstellung, Dresden 1953)

Literatur

  • Dritte Deutsche Kunstausstellung. Dresden, 1953.
  • Das Blatt des Verbandes Bildender Künstler Deutschlands, Bd. 8 (1957), Heft 6, S. 10, 2. Sp.
  • Ausstellungskatalog Deutsche Landschaft, Staatliche Galerie Moritzburg, Halle, 1956, m. Abb., S. [14].
  • Brutzer, Karl. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 5: V–Z. Nachträge: A–G. E. A. Seemann, Leipzig 1961, S. 346.
  • Katalog Gedächtnisausstellung Karl Brutzer, Badischer Kunstverein Karlsruhe, 1966.
  • Baden-Württemberg. Baden-Württembergische Verlagsanstalt, 1966, S. 31.
  • Katalog 8 Karlsruher Künstler: Brutzer, Roßwaag, Graef, Winkler, Goettl, Horn-Zippelius, Oertel und Zabotin. Badischer Kunstverein, 1966.
  • Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg. Bd. 4, Deutscher Kunstverlag, 1967, S. 129.
  • Günther Wirth: Verbotene Kunst 1933 – 1945. Hatje, 1987, S. 228, 292, 343.
  • Martin Papenbrock: Brutzer, Karl. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 14, Saur, München u. a. 1996, ISBN 3-598-22754-X, S. 607 f.
  • Leo Mülfarth: Kleines Lexikon Karlsruher Maler. 2. Aufl. Badenia-Verlag, Karlsruhe 1987, ISBN 3-7617-0250-7, S. 137. (Kurzbiogramm).
  • Kunst in Karlsruhe 1900–1950. Ausstellung im Badischen Kunstverein, Karlsruhe 24. Mai-19. Juli 1981. Staatliche Kunsthalle, Karlsruhe, 1981, S. 149, 165, 242.
  • Künstlerschicksale im Dritten Reich in Württemberg und Baden. Stuttgart, 1987.
  • Roger M. Gorenflo, Verzeichnis der bildenden Künstler von 1880 bis Heute: ein biographisch-bibliographisches Nachschlagewerk zur Kunst der Gegenwart. Brün, 1988, Bd. 1, S. 154.
  • Die Malerei der Allgemeinen Deutschen Kunstausstellung , Peter Lang, 1995, S. 254
  • Martin Papenbrock, Entartete Kunst, Exilkunst, Widerstandskunst in westdeutschen Ausstellungen nach 1945. 1996, S. 269, 434.
  • Martin Papenbrock: Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in deutschen Ausstellungen. Eine kommentierte Bibliographie. Ausstellungen deutscher Gegenwartskunst in der NS-Zeit. VDG, 2000, S. 3277.
  • Hans F. Schweers: Gemälde in deutschen Museen. Saur, 2002.
  • Melanie Mertens: Reformbau und Refugium: Das Wohn- und Atelierhaus Karl Albiker in Ettlingen. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 39. Jahrgang (2010) Heft 2, S. 111–112 (mit Abbildung: Karl Brutzer: Haus und Garten Albikers, Öl, um 1920).

Einzelnachweise

  1. Melanie Mertens, "Reformbau und Refugium: Das Wohn- und Atelierhaus Karl Albiker in Ettlingen", in: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 39. Jahrgang (2010) Heft 2, S. 111; Abb. S. 112
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