Karl Agnel Schneider
Karl Agnel Schneider (tschechisch Karel Sudimír Šnajdr; * 14. Dezember 1766 in Königgrätz; † 17. Mai 1835 in Smidar) war ein österreichisch-böhmischer Jurist und Schriftsteller.
Schneider studierte nach dem Besuch des Gymnasiums in seiner Heimatstadt Philosophie, Literatur und Geschichte an den Universitäten Prag, Leipzig, Halle und Göttingen. Seit 1786 studierte er Jura, Literatur und Ästhetik in Prag. 1892 begann er seine Laufbahn als Jurist und wurde Justiziar an verschiedenen Orten, seit 1803 in Prag. Nach dem Weggang von August Gottlieb Meißner lehrte er von 1805 bis 1806 als Vertretung Ästhetik und klassische Literatur an der Universität Prag. Er war als Justiziar für seinen Freund und Gönner Joseph Graf von Colloredo-Mels und Wallsee tätig. 1806 ging er nach Rožďalowitz, dann für den Grafen Colloredo nach Dimokur, 1825 nach Smidar. 1832 trat er in den Ruhestand.
Seit den 1790er Jahren publizierte er vor allem Gedichte in Deutsch, seit 1820 publizierte er unter dem Einfluss des Schriftstellers Josef Vojtěch Sedláček nur noch Gedichte und Balladen in Tschechisch und tschechisierte seinen Namen.
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Schneider, Karl Agnel. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 31. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1876, S. 31–34 (Digitalisat).
- Václav Petrbok: Šnajdr (Schneider), Karel Sudimír (Karl Agnel). In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 12, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3580-7, S. 383.
- Ingrid Bigler: Schneider, Karl Xaver Agnel. In: Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisch-bibliographisches Handbuch. 3. Auflage, Band 15, Francke, Bern 1993, Sp. 582–583.
- Václav Petrbok: Karel Sudimír Šnajdr. In: Listy starohradské kroniky 25, 3–4, 2002, S. 90–93 (Digitalisat)