Karl-Heinz Ilsch
Karl-Heinz Ilsch (* 21. April 1927; † 2005) war ein Fußballspieler, der in Dessau in der obersten DDR-Fußballklasse spielte und ein Spiel für die DDR-Nationalmannschaft bestritt. Er ist der Bruder des ebenfalls ehemaligen Fußballspielers Gerhard Ilsch.
Sportliche Laufbahn
Seine ersten Fußballspiele im Männerbereich bestritt Karl-Heinz Ilsch bei der unterklassigen Mannschaft von Union Köthen. Mit Beginn der Fußballsaison 1950/51 wechselte er zur Betriebssportgemeinschaft (BSG) Motor Dessau, die 1949 noch unter dem Namen Waggonbau Dessau erster FDGB-Pokalsieger geworden war und die erste DDR-Oberligasaison mit dem dritten Platz abgeschlossen hatte. An der Seite von erfahrenen Fußballspielern wie Torwart Wolfgang Klank, Stopper Paul Breitmann, Regisseur Heinz Matthies sowie seinen Sturmkollegen Rolf Theile und Werner Welzel reifte der 23-Jährige schnell zu einem wertvollen Stammspieler der Dessauer. Schon in seiner zweiten Dessauer Saison 1951/52 wurde Ilsch mit 19 Treffern bester Torschütze seiner Mannschaft.
Nachdem Klank und Welzel bereits 1952 zu Einsätzen in der DDR-Nationalmannschaft gekommen waren, wurde Ilsch am 14. Juni 1953 in der Begegnung mit Bulgarien in der Nationalmannschaft auf der Position des Linksaußenstürmers eingesetzt. Das Spiel in Dresden endete 0:0, und Ilsch wurde in der 2. Halbzeit durch den Leipziger Lothar Vetterke ersetzt. Da sich später Günther Wirth auf der Linksaußenposition durchsetzte, blieb es für Ilsch bei dem einen internationalen Einsatz.
Inzwischen hatte die Mannschaft von Motor Dessau den Höhepunkt ihrer Leistungsstärke überschritten. Hatte sie sich in der Spielzeit 1952/53 mit dem 6. Rang noch im oberen Drittel der Oberliga platzieren können, musste sie 1954 nach einer turbulenten Saison als Vorletzter absteigen. Ilsch stand hier zeitweise besonders im Mittelpunkt. Einerseits hatte er sich mit seinen 13 Toren wieder als treffsicherste Schütze seiner Mannschaft erwiesen, andererseits fiel er nach einem Platzverweis für die beiden letzten über den Klassenerhalt entscheidenden Punktspiele aus. Vorher schon gehörte er zu dem Kreis der Spieler, die offen gegen die Trainingsmethoden des Trainers Walter Fritzsch rebelliert hatten. Dies brachte ihm mit sechs weiteren Spielern eine halbjährige Sperre ein.
Nach dem Abstieg war Ilsch einer der wenigen Stammspieler, die Motor Dessau die Treue hielten. Als sich Ilsch 1963 vom aktiven Fußballsport zurückzog, war seine Dessauer Mannschaft nur noch drittklassig. Von 1950 bis 1954 hatte Ilsch 108 Punktspiele für Dessau in der Oberliga bestritten und 57 Tore erzielt.
Literatur
- Hanns Leske: Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3, S. 230.
- Andreas Baingo, Michael Horn: Die Geschichte der DDR-Oberliga. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2003, ISBN 3-89533-428-6, S. 304.
- Uwe Nuttelmann (Hrsg.): DDR-Oberliga. 1962–1991. Eigenverlag, Jade 2007, ISBN 978-3-930814-33-6.
Weblinks
- Karl-Heinz Ilsch in der Datenbank des Deutschen Fußball-Bundes
- Karl-Heinz Ilsch in der Datenbank von weltfussball.de