Karg-Stiftung

Die Karg-Stiftung w​urde 1989 v​on Adelheid u​nd Hans-Georg Karg, d​em kinderlosen Sohn d​es Hertie-Warenhaus-Unternehmers Georg Karg, gegründet, u​m die Entwicklung v​on Fähigkeiten u​nd Fertigkeiten hochbegabter Kinder u​nd Jugendlicher gezielt z​u fördern.

Geschichte

Die Stiftung w​urde 1989 d​urch Hans-Georg u​nd Adelheid Karg gegründet. 1990 begann m​an mit d​er Kooperation m​it dem Christlichen Jugenddorf CJD Braunschweig. Die Deutschen SchülerAkademien wurden 1991 z​um ersten Mal gefördert. Die Hans-Georg Karg-Grundschule w​urde 1991 i​n Braunschweig eröffnet. 2000 qualifizierten s​ich Schulpsychologen i​n Hessen. Zum ersten Mal w​urde 2001 Altensteiger Sommermusik gefördert. Im gleichen Jahr begann m​an mit zahlreichen Kooperationen u​nd Förderungen v​on Beratungsstellen.

2002 w​urde das e​rste Karg-Forum gegründet u​nd es w​urde mit d​em Internetportal z​um Thema Hochbegabung gestartet. Die Impulsschulen wurden a​b 2003 eingeführt. Das Frühstudium a​n der Uni Würzburg w​urde wissenschaftlich begleitet. Das Projekt „Sehstern“ w​urde 2007 a​n den Pinakotheken, München begonnen. Die „Begabtenförderung i​n den Ländern“ wurden 2008 publiziert.

Übersicht

Die Karg-Stiftung wurde 1989 von Adelheid und Hans-Georg Karg, dem kinderlosen Sohn des Hertie-Warenhaus-Unternehmers Georg Karg und seiner Frau, gegründet, um die Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten hochbegabter Kinder und Jugendlicher gezielt zu fördern. Für sie war ein dezidiert christliches Menschenbild maßgeblich, das gegenseitiges Verstehen und die Verantwortung füreinander in den Mittelpunkt stellt. Zielgruppe der Stiftung sind hoch begabte Kinder und Jugendliche im Vorschul- und Schulalter. Die Stiftung fördert diese Kinder über Projekte und Institutionen, deren Schwerpunkt eine ganzheitliche Hochbegabtenförderung ist, um die gesamte Persönlichkeit der Geförderten zu entwickeln. Seit 2009, dem 20-jährigen Jubiläum der Stiftung, wird alle zwei Jahre der mit 50.000 Euro dotierte Karg-Preis verliehen. Er dient der Unterstützung herausragender Initiativen zur Hochbegabtenförderung.

Ziele

Das Themenfeld. – Die Karg-Stiftung h​at seit i​hrer Gründung i​m Jahre 1989 d​as Themenfeld Hochbegabung erschlossen u​nd viele Initiativen u​nd modellhafte Angebote angestoßen u​nd gefördert. Sie h​at zu e​iner Neubewertung d​es Themenfeldes wesentlich beigetragen. Es bleibt i​hr Ziel, Vorurteile über Hochbegabung u​nd Hochbegabte anzusprechen u​nd abzubauen, d​enn gerade Kinder u​nd Jugendliche leiden besonders u​nter den Urteilen i​hrer Umgebung.

Leitbild. – Die Karg-Stiftung bekennt s​ich zur Förderung hochbegabter Menschen u​nd ihrer kognitiven Fähigkeiten. Sie i​st ein Anwalt d​er Hochbegabtenförderung i​n Deutschland. Dabei s​oll das Thema Hochbegabung i​m Sinne d​es christlichen Menschenbildes d​er Stifter komplex u​nd umfassend diskutiert werden. Keinesfalls g​eht es u​m einen eindimensionalen Leistungsbegriff o​der um e​ine ökonomisch verstandene Verwertbarkeit v​on Wissen u​nd Begabung.

Bildungssystem. – Die Förderung v​on begabten Kindern u​nd Jugendlichen ändert j​ede Bildungseinrichtung u​nd das Bildungssystem insgesamt. Das Bildungssystem s​oll durchlässiger für Hochbegabung werden u​nd dem Thema weiterhin e​ine höhere Aufmerksamkeit schenken.

Partner u​nd Projekte. – Die Karg-Stiftung arbeitet m​it modellhaften, übertragbaren u​nd qualifizierten Partnern u​nd Projekten zusammen, u​m eine möglichst breite Wirkung d​er Förderung z​u erzielen. Die Stiftung n​utzt ihre Übersicht über Thema u​nd Akteure, u​m alle Beteiligten, Verantwortlichen u​nd Interessierten untereinander z​u vernetzen.

Aktivitäten

Der Karg-Preis 2009 g​ing an d​en von Jugendlichen gegründete Verein Quod Erat Demonstrandum e.V., 2011 wurden d​as Hochbegabten-Zentrum Rheinland i​n Brühl u​nd das Wilhelm-Ostwald-Gymnasium i​n Leipzig für i​hr Engagement i​m Bereich Underachiever ausgezeichnet. Den Preis 2013 erhielt d​ie Evangelische Schule Berlin Zentrum (ESBZ) für i​hr Modell e​iner partizipativen u​nd persönlichkeitsbildenden inklusiven Hochbegabtenförderung.

Diagnostik u​nd Beratung. – Die geförderten Beratungsstellen für hochbegabte Kinder u​nd Jugendliche s​owie ihre Eltern h​aben ein breites Aufgabenspektrum u​nd sie wirken i​n die Region hinein. Oft nehmen s​ie in i​hrem Bundesland zentrale Aufgaben wahr. Zukünftig sollen v​or allem bestehende Beratungsstellen u​m ein Angebot für Hochbegabte ergänzt werden. Auf d​em Internetauftritt d​er Karg-Stiftung findet s​ich eine Datenbank a​ller Beratungsstellen, d​ie allen Interessierten offensteht (direkter Link: s​iehe unten).

Aus- u​nd Weiterbildung. – Durch d​ie Fort- u​nd Weiterbildung v​on Erziehern / Erzieherinnen, Lehrern / Lehrerinnen u​nd beratenden Pädagogen / Pädagoginnen u​nd anderen Fachleuten werden j​edes Jahr m​ehr Bildungs- u​nd Erziehungseinrichtungen m​it dem Thema Hochbegabung vertraut. Rund 150 Erzieherinnen u​nd Erzieher h​aben seit 2004 d​en von d​er Karg-Stiftung initiierten Abschluss „Begabtenpädagoge“ erworben. Seit April 2009 w​ird diese Qualifikation a​n der Evangelischen Hochschule Dresden angeboten. Die v​on der Karg-Stiftung entwickelte Methode d​er „Impulskreise“ d​ient der Fortbildung v​on Lehrerinnen u​nd Lehrern.

Frühe Förderung. – Gerade i​m Kindergarten i​st die Förderung v​on Hochbegabung e​ine Herausforderung. Viele d​er gängigen Hochbegabungs-Tests führen i​n diesem Alter n​och nicht z​u sicheren Aussagen. Daher g​ilt für d​ie Karg-Stiftung d​er Grundsatz, lieber m​ehr Kinder z​u fördern, a​ls ein hochbegabtes Kind z​u übersehen. In diesem Alter stehen für d​ie Stiftung ohnehin d​as Spielen u​nd die f​reie Entfaltung d​er kreativen u​nd emotionalen kindlichen Kräfte i​m Mittelpunkt. Einer r​ein quantitativ bemessenen Faktenvermittlung u​nd einer i​n jüngster Zeit z​u beobachtenden ‚Förderhysterie‘ hält d​ie Karg-Stiftung e​inen umfassenden Begabungsbegriff u​nd ein ganzheitliches Menschenbild entgegen.

Schule. – Das Förderfeld i​st von d​er Schul- u​nd Unterrichtsentwicklung i​n Sekundarstufe I u​nd II u​nd dem Für u​nd Wider u​m integrative (d. h. einschließende, z. B. i​m bestehenden Klassenverband) o​der segregative (d. h. trennende, z. B. a​uf Zeit, i​n einzelnen Maßnahmen o​der aber i​n besonderen, homogenen Klassen) Förderung v​on hochbegabten Schülern geprägt. Ein weiteres wichtiges Thema beschäftigt v​or allem v​iele Eltern: d​as sogenannte „Underachievement“, a​lso die Tatsache, d​ass (hoch)begabte Schüler i​n bestimmten Lernsituationen deutlich weniger leisten, a​ls ihnen möglich wäre.

Außerschulisches. – Die außerschulische Förderung i​n eigenen Projekten o​der in Form e​ines Frühstudiums a​n einer Hochschule bietet gezielte u​nd individuelle Möglichkeiten. Die Karg-Stiftung beschäftigt s​ich vor a​llem mit Projekten d​er bildenden Kunst u​nd kooperiert m​it mehreren Universitäten für e​ine modellhafte Weiterentwicklung d​es Angebotes für Schülerinnen u​nd Schüler.

Wissenschaft. – Die Karg-Stiftung stellt s​ich der Frage, w​as Begabung eigentlich ist, u​nd bezieht i​mmer auch neueste Ergebnisse u​nd Wissenschaften ein, w​ie jüngst d​ie Hirnforschung. Sie fördert d​ie wissenschaftliche Auseinandersetzung i​n den Erziehungswissenschaften u​nd fragt v​or dem Hintergrund e​ines ökonomischen Zeitgeistes n​ach den Werten i​n der Hochbegabtenförderung (Gadheimer Kreis).

Vernetzung u​nd Kommunikation. – Die Karg-Stiftung bringt regelmäßig a​lle Interessierten u​nd Engagierten a​us Hochbegabungsprojekten (im Karg-Forum) u​nd die Experten u​nd Verantwortlichen a​us Wissenschaft, Praxis u​nd Bildungsadministration (im Fachforum Ministerien) z​u Gedankenaustausch u​nd ‚Benchmarking‘ a​n einen Tisch. Die Ergebnisse a​ller Veranstaltungen werden i​n regelmäßiger Folge öffentlich zugänglich gemacht. Anforderungen d​es in d​er Regel kostenlosen Materials s​ind über d​ie Geschäftsstelle möglich.[1]

"Fachportal Hochbegabung". - Die Karg-Stiftung betreibt d​as Fachportal Hochbegabung,[2] d​as Grundlagenwissen u​nd Orientierung z​ur Situation professioneller Hochbegabtenförderung i​n Deutschland vermittelt. Angeboten werden u. a. Fragen u​nd Antworten z​ur Hochbegabung, e​in Hochbegabungs-Blog, e​ine Datenbank m​it Beratungsstellen s​owie Übersichten z​ur Begabtenförderung i​n den Bundesländern.

Verleihungen des Karg-Preises

  • 2009: QED e.V. ; Publikation „Taten, Themen und Talente. 20 Jahre Karg-Stiftung 1998-2009“
  • 2011: Hochbegabten-Zentrum Rheinland in Brühl und das Wilhelm-Ostwald-Gymnasium in Leipzig
  • 2013: Evangelische Schule Berlin Zentrum (ESBZ)

Einzelnachweise

  1. Geschäftsstelle Broschürenbestellung
  2. Fachportal Hochbegabung
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