Kantonspolizei Zürich
Die Kantonspolizei Zürich ist die Polizei des Kantons Zürich. Sie wurde 1804 als «Landjäger-Corps des Kantons Zürich» gegründet, eine Reaktion auf den Bockenkrieg.[1] 1901 schuf die Kantonspolizei Zürich das erste Kriminalmuseum der Schweiz.
Als Kriminal-, Sicherheits- und Verkehrspolizei handelt sie gemäss den geltenden rechtlichen Grundlagen in den drei Aufgabengebieten Prävention, Repression und Intervention. Diese Aufgaben übernimmt sie im Auftrag der Regierung und damit der Bevölkerung.
Organisation
Es sind rund 3'800 Mitarbeiter beschäftigt,[2] wovon per Dezember 2016 2'346 Personen dem Polizeikorps angehörten, davon 439 Frauen.[3] Der Dienstsitz befindet sich in der Stadt Zürich in der 1901 fertig gebauten Polizeikaserne an der Kasernenstrasse 29. Im Jahr 2016 wurden 594'800 Rapporte zu Gesetzeswiderhandlungen geschrieben.[3][4]
Kommandant war von Januar 2009 Thomas Würgler, der am 19. Juni 2020 von Bruno Keller abgelöst wurde.
Sie ist gegliedert in folgende Hauptabteilungen:
Kommunikationsabteilung
Die Kommunikationsabteilung ist zuständig für die gesamte Medienarbeit der Kantonspolizei Zürich sowie für die interne Kommunikation. Immer mehr Wert wird auf Social Media gelegt. Im Jahr 2016 bewirtschaftete der Mediendienst für die Kantonspolizei Zürich Kanäle und Profile auf Facebook,[5] Twitter,[6] YouTube[7] und WhatsApp. Nach wie vor ist die Kantonspolizei Zürich auf den traditionellen Kanälen wie Notruf-Telefonnummer 117, Haupt-Telefonnummer 044 247 22 11 sowie E-Mail auf info@kapo.zh.ch oder mit dem Kontaktformular auf der Website erreichbar.
Die Mediensprecher informieren über Ereignisse von öffentlichem Interesse und sind zentrale Anlaufstelle für Medienanfragen. Der Bereich Multimedia, der sich mit Video-, Foto- sowie Polygrafie befasst, ist ebenfalls Teil der Kommunikationsabteilung. Zu den weiteren Aufgaben gehören der Betrieb des für die Öffentlichkeit zugänglichen Kriminalmuseums sowie die Produktion des Mitarbeitermagazins „Nachrichtenblatt“.
Präventionsabteilung
Die Präventionsabteilung sorgt dafür, dass Gefahren vorausschauend erkannt und reduziert werden, nimmt auf Kinder und Jugendliche präventiv Einfluss und pflegt den Austausch mit Bevölkerungsgruppen anderer Kulturen. Sie besteht aus den Diensten Gewaltschutz, Kinder- und Jugendinstruktion, Analyse/Projekte, der Jugendintervention, der Fachstelle «Brückenbauer» und der Interventionsstelle gegen Häusliche Gewalt.
Kommandobereich 1
Der Kommandobereich 1 ist eine Stabshauptabteilung der Kantonspolizei und befasst sich mit der Ausbildung, der Betriebs- und Polizeipsychologie, dem Personalwesen, mit den präventiven Aufgaben sowie dem Bereich Recht.
Zu den Aufgaben des Kommandobereiches 1 gehören:
- Die Ausbildung ist die zentrale Dienstleistungsstelle für die gesamtbetriebliche Organisation der Grundausbildung und Weiterbildung.
- Die Betriebs- und Polizeipsychologie berät das Kommando bei der Personal- und Kaderselektion, schult die Mitarbeiter in psychologischen Belangen, unterstützt sie bei beruflichen und persönlichen Schwierigkeiten und stellt die Erstbetreuung von Einsatzkräften und Betroffenen bei belastenden Ereignissen sicher.
- Die Personalabteilung ist zuständig für alle personellen Angelegenheiten, insbesondere für die Rekrutierung neuer Mitarbeiter und die Personalverwaltung.
- Die Rechtsabteilung ist zuständig für die Rechtsfragen und führt die Administrativ- und Beschwerdeverfahren durch.
Kommandobereich 2
Der Kommandobereich 2 ist eine der beiden zentralen Organisationseinheiten der Kantonspolizei Zürich. Er stellt der Gesamtorganisation professionelle Dienstleistungen mit den Abteilungen "Finanzen/Controlling/Steuerung", "Logistik", "IT-Innovation", "IT-Betrieb" und dem "Forensischen Institut Zürich FOR" zur Verfügung.
Zu den Aufgaben des Kommandobereichs 2 gehören:
- Koordination der gesamtbetrieblichen Finanzplanung und Finanzkontrolle
- Koordination der gesamtbetrieblichen Informatik
- Koordination der gesamtbetrieblichen Technik
- Koordination des Beschaffungs-, Bau- und Mietwesens
- Führung von Projekten mit gesamtbetrieblicher Tragweite
Kriminalpolizei
Die kriminalpolizeilichen Aufgaben umfassen die Verhinderung strafbarer Handlungen, die Feststellung von Straftaten und deren Aufklärung nach Massgabe der StPO (§ 8 Polizeiorganisationsgesetz).
Als eigentlichen Kernauftrag erfüllt die Kriminalpolizei die mit der polizeirechtlichen Vorermittlung und dem strafprozessualen Vorverfahren verbundenen Aufgaben (§ 4 Polizeigesetz; PolG). Sie wendet die im Polizeigesetz vorgesehenen Massnahmen an, um Informationen über mögliche Delikte zu überprüfen, begangene Straftaten zu erkennen oder wo möglich Straftaten auch zu verhindern. Mit selbständigen Ermittlungsverfahren oder nach der Eröffnung von Strafuntersuchungen im Zusammenwirken mit der Staatsanwaltschaft bearbeitet sie sämtliche Fälle mittelschwerer bis hin zu komplexer Kriminalität, die nicht von den Kräften der Grundversorgung bearbeitet werden können. Bei der Aufklärung von Straftaten deckt die Kriminalpolizei ein breites Deliktspektrum ab. Dazu gehören Kapitalverbrechen wie Tötungen, Raub, schwere Körperverletzungen und Brandstiftungen, aber auch Menschenhandel und Sexualdelikte. Ein weiterer Schwerpunkt bilden Wirtschafts- und andere Eigentums- und Vermögensdelikte, aber auch Betäubungsmitteldelikte unter besonderer Berücksichtigung von Strukturkriminalität, bei der die Täterschaft mit einem erheblichen Organisationsgrad tätig wird. Sie bearbeitet aber auch weitere Phänomene wie Sozialversicherungsbetrüge und verschiedene Formen von Internetkriminalität.
Die Kriminalpolizei schafft die Grundlagen für eine wirksame Verbrechensbekämpfung. Dazu gehört die fortwährende Analyse der Kriminalitätslage, die proaktive Entdeckung möglicher Straftaten und die gezielte Täterfahndung, aber auch die effiziente und wirkungsvolle Beweiserhebung bei der Abklärung strafrechtlicher Sachverhalte. Der Einsatz modernster Elektronik-, Informations- und Kommunikationstechnologien zur Deliktprävention und Aufklärung ergänzt die anspruchsvollen Aufgabenfelder der Kriminalpolizei. Wichtig ist neben dem Zusammenwirken mit den übrigen Strafverfolgungsbehörden auch die enge Zusammenarbeit mit kriminaltechnischen und rechtsmedizinischen Spezialisten, die mit wissenschaftlichen Methoden und technischen Hilfsmitteln auch kleinste Spuren sichtbar machen und auswerten können. Entscheidend für den Erfolg ist daneben aber oft auch die Intuition der Kriminalisten, ihr taktisches Geschick und ihre Fähigkeit, aus Informationen und Beweismitteln die richtigen Schlüsse zu ziehen.
Sicherheitspolizei
Die Sicherheitspolizei ist zuständig für die Spezialversorgung im Bereich der Gefahrenabwehr. Dies umfasst Interventionen durch Spezialeinheiten, Personenschutzaufgaben, Einsätze im unfriedlichen Ordnungsdienst, allgemeine Überwachungs- und Sicherungsaufgaben sowie die Sicherstellung der Führungsunterstützung im Rahmen der Kantonalen Führungsorganisation (KFO). Des Weiteren führt sie das Polizeigefängnis, bildet Polizeihunde aus, spürt Umweltsünder auf, kontrolliert den Waffenhandel, ahndet Verletzungen des Geschäftsgeheimnisses und beschafft Informationen zur inneren Sicherheit im Auftrag des Bundes.
Verkehrspolizei
Die Verkehrspolizei ist organisatorisch eine Hauptabteilung, deren Chef der Geschäftsleitung der Kantonspolizei angehört. Sie umfasst drei Abteilungen mit gesamthaft rund 200 Mitarbeitenden.
Die Verkehrspolizei unterstützt einerseits die Verkehrszüge der Regionalpolizei in der Ausübung der verkehrspolizeilichen Grundversorgung auf dem ganzen Kantonsgebiet (ohne die Städte Zürich und Winterthur) und ist für alle Ausbildungs- und Ausrüstungsfragen im Fachbereich zuständig. Andererseits ist die Verkehrspolizei auch die gesamtbetriebliche Drehscheibe für die Verkehrslenkung, Verkehrsüberwachung sowie Unfallaufnahme und -analyse. Diese Aufgaben nehmen spezialisierte Dienststellen wie etwa die Seepolizei, die Verkehrsleitzentrale, der Unfallfotodienst oder die Verkehrsbussen wahr.
Flughafenpolizei
Die Flughafenpolizei ist eine Hauptabteilung der Kantonspolizei Zürich und übernimmt sämtliche Polizeiaufgaben am Flughafen, ist also Kriminal-, Verkehrs-, Sicherheits- und Grenzpolizei. Zur Durchführung dieser Aufgaben steht der Flughafenpolizei ein gepanzertes Einsatzfahrzeug, ein Mowag Eagle IV, zur Verfügung.
Die Flughafenpolizei
- schützt Menschen und Sachwerte vor kriminellen Handlungen;
- nimmt polizeiliche Ermittlungen bei strafbaren Handlungen am Flughafen vor;
- führt Asylbefragungen durch;
- vollzieht die Grenzkontrolle (Aus- und Einreise), die Passagier- und Gepäckkontrolle und Rückführungen auf dem Luftweg.
- überwacht den Strassenverkehr am Flughafen und ahndet Verstösse gegen das Strassenverkehrsrecht.
Regionalpolizei
Die Regionalpolizei als eigentliche Frontpolizei leistet mit rund 680 Polizisten rund um die Uhr ihren Dienst für die Bevölkerung des Kantons Zürich. Die Mitarbeiter sind echte Allrounder, intervenieren meistens als erste am Ereignisort und haben sowohl kriminal-, verkehrs- wie auch sicherheitspolizeiliche Anliegen zu bearbeiten.
Die Regionalpolizei gliedert sich in die vier Regionalabteilungen:
- Winterthur/Weinland
- Zürcher Unterland
- See/Oberland
- Limmattal/Albis
Einzelnachweise
- Meinrad Suter: Kantonspolizei Zürich 1804–2004. Kantonspolizei Zürich und Staatsarchiv des Kantons Zürich, Zürich 2004, ISBN 3-033-00060-6.
- kapo.zh.ch: Über uns: Organisation
- kapo.zh.ch (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. : Zahlen und Fakten 2014.
- http://www.kapo.zh.ch/internet/sicherheitsdirektion/kapo/de/ueber_uns/zahlen_fakten.html (abgerufen am 5. Mai 2015)
- https://facebook.com/PolizeiZH/. Abgerufen am 16. Januar 2018.
- @KapoZuerich | Twitter. Abgerufen am 16. Januar 2018.
- https://www.youtube.com/user/PolizeiZuerich. Abgerufen am 16. Januar 2018.