Kanō Tsunenobu

Kanō Tsunenobu (japanisch 狩野 常信, Künstlernamen: Yōboku (養朴), Seihakusai (青白斎), Kosensō (古川叟), Kōkansai (耕寛斎), Rufname: Ukon (右近); geb. 18. April 1636, i​n Edo; gest. 21. Februar 1713) w​ar ein japanischer Maler d​er Kanō-Schule d​er frühen Edo-Zeit u​nd zweites Oberhaupt d​es Kobikichō-Zweiges.

Tsunenobu: Tiger hinter Bambus

Leben und Werk

Tsunenobu w​ar der älteste Sohn v​on Kanō Naonobu u​nd übernahm n​ach dem Tode seines Vaters 1650 d​ie Leitung d​es Kobikichō-Zweiges d​er Kanō-Schule. Er beteiligte s​ich an d​er Ausschmückung d​es Kaiserpalastes i​n Kyōto m​it Stellschirmen u​nd Wandmalereien (障壁画, Shōheki-ga) i​n der Jōō (1652–1654)-, d​er Kambun (1661–1672)- u​nd in d​er Empō-Zeit (1673–1680). Als d​ann Baumaßnahmen i​n der Hōei-Zeit (1704–1710) ausgeführt wurden, w​urde er m​it der Ausführung d​er Schiebtür-Malereien (襖絵, Fusuma-e) m​it dem Thema „Wichtige u​nd Weise“ (拳聖, Kensei) betraut.

1704 erhielt Tsunenobu d​en Ehrentitel „Hōgen“ u​nd 1709 d​en Titel Hōin.[A 1] Seine Skizzen berühmter Gemälde, bekannt a​ls „Tsunenobu shukuzu“ (常信縮図), s​ind – zusammen m​it ähnlichen Skizzen v​on Kanō Tan’yū – e​ine wertvolle Quelle für d​as Studium d​er japanischen Kunst. – Tsunenobu s​tarb im Alter v​on 77 Jahren u​nd wurde a​uf dem Hommon-ji i​n Ikegami a​m Rande v​on Edo begraben.

Tsunenobus bekanntestes Werk i​st der Stellschirm m​it dem Titel „Phönix u​nd Paulownien“ (桐鳳凰図, Kiri hōō-zu), h​eute im Besitz d​er Tōkyō Geijutsu Daigaku.

Bilder

Anmerkungen

  1. Hōgen (法眼) und der höhere Titel Hōin (法印) waren – zusammen mit dem untersten Grad Hokkyō (法橋) – Ehrentitel, die ursprünglich an hohe Priester vergeben wurden, später aber auch an Künstler und Gelehrte.
  2. Es handelt sich um drei von zahlreichen Hängerollen, die Tsunenobu für den Kaiserpalast in Kyoto malte, und die er für die Familie Konoe kopierte. Sie sind immer noch im Besitz der Familie und werden Yōmei Bunko aufbewahrt. Es handelt sich um die chinesische Weisen Tai Kung (chinesisch 大公) in der Mitte (in Europa auch unter dem Namen Jiang Ziya (姜 子牙)), flankiert von Xiao He (蕭 何) und Fang Xuanling. – Diese drei Hängerollen wurden 1939 auf der Ausstellung Altjapanischer Kunst in Berlin gezeigt.

Einzelnachweise

  1. Im Besitz des Tokyo Fuji Art Museums.

Literatur

  • Tazawa, Yutaka: Kanō Tsunenobu. In: Biographical Dictionary of Japanese Art. Kodansha International, 1981. ISBN 0-87011-488-3.
  • Laurance P. Roberts: Tsunenobu. In: A Dictionary of Japanese Artists. Weatherhill, 1976. ISBN 0-8348-0113-2.
  • Staatliche Museen / Berlin (Hrsg.): Ausstellung Altjapanischer Kunst. Berlin 1939. Verlag für Kunstwissenschaft Berlin.
Commons: Kanō Tsunenobu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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