Kammertheater
Kammertheater ist ein gebräuchlicher Name für Kleinbühnen oder für Nebenspielstätten größerer Theaterbetriebe. „Kammer“ in dieser Zusammensetzung bedeutet nach älterem Sprachgebrauch Wohnraum, was vor allem heißt, dass die Bühne nicht erhöht ist. Es kann auch die aristokratische Kammer gemeint sein, die zu besonderer Kunstfertigkeit motivierte, wie in den Begriffen Kammermusik oder Kammerspiel.
Im 20. Jahrhundert wird der Ausdruck Kammertheater auch mit experimentellem Theater in Verbindung gebracht, das mit geringem technischen Aufwand realisiert wird. Mitunter wurde das Kammertheater als „Theater ohne Vorhang“ charakterisiert.[1] In dieser Hinsicht zum Vorbild wurde das 1914 gegründete Moskauer Kammertheater von Alexander Jakowlewitsch Tairow.
Weitere Beispiele
- Kammertheater Karlsruhe
- Kammertheater München (2007–2011)
- Kammertheater Stuttgart (eröffnet 1983)
- Kammertheater in der Piaristengasse Wien (1963–1973)
- Cameri-Theater Tel Aviv
Literatur
- Manfred Brauneck: Europas Theater: 2500 Jahre Geschichte – Eine Einführung, Rowohlt, Reinbek 2012. ISBN 978-3644462014
Einzelnachweise
- Frank Thiess: Theater ohne Vorhang. Stücke für das Kammertheater, Luchterhand, Darmstadt 1963