Kamin (Bergsport)
Als Kamin bezeichnet man im Bergsport eine mehr oder weniger senkrecht nach oben verlaufende Spalte im Fels. Der Kamin ermöglicht es dem Bergsteiger beim Freiklettern, sich mittels gespreizter Beine oder auch durch Einspreizen des ganzen Körpers zwischen den Kaminwänden stückweise nach oben zu arbeiten. Ein Kamin ist mindestens so breit, dass der gesamte Körper darin Platz hat. Schmalere Felsspalten, in die nicht der ganze Körper hineinpasst, bezeichnet man als Risse und nicht mehr als Kamine.
Kamine werden über die Breite und die dadurch bedingten unterschiedlichen Klettertechniken eingeteilt:
- enger Kamin (Breite weniger als 1 Meter): Der Körper passt gerade so in den Kamin. Die Füße werden gegen die eine Kaminwand gestemmt, die Knie gegen die gegenüberliegende Wand des Kamins. Im Wechsel werden Füße und Knie dann höhergestemmt und der Kamin erklettert.
- Stemmkamin (Breite ca. 1 Meter): Die Füße werden zusammen gegen eine Kaminwand gestemmt, der Rücken gegen die gegenüberliegende Wand. Beim Hochklettern wird dann zuerst ein Fuß nach dem anderen höher gesetzt und nachfolgend der Rücken höhergeschoben.
- Spreizkamin (Breite über 1 Meter): Ein Fuß und eine Hand wird an die linke, der andere Fuß und die andere Hand an die rechte Wand des Kamins gespreizt. Im Wechsel werden Füße und Hände dann links und rechts an den Wänden höher gesetzt und der Kamin so stückweise hochgeklettert.
Kamine und Risse spielten in der Entwicklung des Kletterns eine wichtige Rolle, da viele der ersten Klettertouren in der Frühphase des Klettersports in Kaminen erfolgten.