Künstlicher Verkehrsstau
Ein Künstlicher Verkehrsstau (auch: Künstlicher Stau) ist eine von der Polizei beabsichtigt herbeigeführte Verlangsamung oder vollständige Unterbrechung des Verkehrsflusses auf einer Straße. Die Polizei greift dabei in den Verkehr ein und zwingt die Verkehrsteilnehmer zum Bremsen oder zum vollständigen Stillstand. Dieses Vorgehen stand in der Vergangenheit wegen den Gefahren für andere Verkehrsteilnehmer und der Verhältnismäßigkeit immer wieder in der Kritik.[1]
Vorgehen und Nutzen
Zum Herbeiführen eines künstlichen Staus wird der Verkehr ausgebremst. Hierbei fährt die Polizei mit Rundumkennleuchte langsam vor dem Verkehr um diesen zu verlangsamen. Die Geschwindigkeit wird immer weiter verringert, bis es zum vollständigen Stillstand kommt, sofern dies erforderlich ist. In einigen Fällen wird der Verkehr nur verlangsamt, was aber auch zu einem Verkehrsstau führen kann. Häufig werden künstliche Staus erzeugt, um zum Beispiel auf der Fahrbahn liegende Fahrzeugteile gefahrlos zu entfernen. Auch zum Absichern einer Unfallstelle oder bei der Begleitung von Schwertransportern kann ein künstlicher Verkehrsstau angewendet werden, wobei die Dauer des Staus sehr stark vom jeweiligen Sachverhalt abhängt.[2]
Das Verfahren wurde in einem Fall in Bayern im Jahr 2003 benutzt, um einen flüchtigen Straftäter auf der Autobahn aufzuhalten. Der Verfolgte raste ungebremst ins Stauende. Danach wurde darüber gestritten, ob die Polizei unbeteiligte Verkehrsteilnehmer auf diese Weise gefährden durfte.[3]
Einzelnachweise
- Künstlicher Stau. In: wer-weiss-was.de die Experten- und Ratgeber-Community. (wer-weiss-was.de [abgerufen am 7. April 2018]).
- Künstliche Staus. Abgerufen am 8. Januar 2021.
- Süddeutsche Zeitung: Wenn die Autobahn zur tödlichen Falle wird. Abgerufen am 8. Januar 2021.