Jules Thurmann
Jules Thurmann (* 5. November 1804 in Neuf-Brisach; † 25. Juli 1855 in Pruntrut) war ein französisch-schweizerischer Geologe und Botaniker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Thurm.“
Thurmann wurde im Elsaß als Sohn eines Pionier-Hauptmanns geboren und die Familie zog nach dem Tod des Vaters 1806 in die Schweizer Jura nach Pruntrut. Thurmann studierte 1820 bis 1824 Jura und Mathematik an der Universität Straßburg und danach an der École des Mines in Paris. Ab 1832 war er Lehrer für Mathematik und Naturwissenschaften am Collège in Pruntrut und ab 1837 bis 1843 Leiter des örtlichen Lehrerseminars. 1837 bis 1839 und 1844/45 war er Berner Großrat.
Thurmann war ein Pionier der Erforschung der Geologie des Schweizer Jura und erkannte 1832 dessen Natur als Faltengebirge. Er war Präsident des ersten Kongresses der französischen geologischen Gesellschaft in Pruntrut 1838 und 1853 des Kongresses der Schweizer Naturforschenden Gesellschaft. Als Botaniker war er ein Pionier der Pflanzengeographie und war am Aufbau des Botanischen Gartens in Pruntrut beteiligt.
1835 führte er die Bezeichnung Neokom für die untere Stufe der Kreide ein (der Name leitete sich von Neuenburg ab, wo Thurmann Formationen dieser Zeitstufe vorfand).
1832 war er Gründer der Société de statistique des districts du Jura und 1847 Gründungspräsident der Société jurassienne d'émulation.
2002 wurde der Asteroid (42191) Thurmann nach ihm benannt.[1]
Schriften
- Essai sur les soulèvemens jurassiques, 1832
- Principes de pédagogie, 1842
- Système de géographie botanique, 1847
- Enumération des plantes vasculaires du district de Porrentruy, 1848
- Essai de Phytostatique appliqué à la chaîne du Jura et aux contrées voisines, 1849
- Résumé des lois orographiques générales du système des Monts-Jura, 1853
Weblinks
- Marcel S. Jacquat: Jules Thurmann. In: Historisches Lexikon der Schweiz.