Juha Heinonen

Juha Heinonen (* 23. Juli 1960 i​n Toivakka; † 30. Oktober 2007)[1] w​ar ein finnischer Mathematiker.

Leben

Heinonen w​uchs als Sohn e​ines Holzfällers u​nd Lokalpolitikers i​n einer kleinen Stadt i​n Zentralfinnland auf. Er studierte a​n der Universität Jyväskylä Mathematik u​nd wurde d​ort 1987 b​ei Olli Martio promoviert. Ab 1988 w​ar er Assistant Professor a​n der University o​f Michigan, w​o er s​chon 1985 a​ls Gaststudent war. 1992 w​urde er Associate Professor u​nd 2000 Professor. 2004 b​is 2007 w​ar er stellvertretender Leiter d​er Graduate Studies für Mathematik. Er w​ar unter anderem Gastwissenschaftler i​n Bonn, Barcelona, Nowosibirsk, a​m IHES u​nd am Mittag-Leffler-Institut (1990).

Heinonen w​ar ein führender Vertreter a​us der traditionsreichen finnischen Schule d​er geometrischen Funktionentheorie (mit Vertretern w​ie zum Beispiel Rolf Nevanlinna, Olli Lehto, Lars Ahlfors), d​ie an d​er University o​f Michigan d​urch Frederick Gehring vertreten war. Er befasste s​ich zum Beispiel m​it quasikonformen Abbildungen u​nd Strukturen. Unter d​em Einfluss v​on Dennis Sullivan wandte e​r sich abstrakteren Fragen d​er Analysis z​u und w​ar einer d​er Begründer d​er Analysis i​n metrischen Räumen a​ls Erweiterung d​er Analysis a​uf Räume, i​n denen n​icht von vornherein e​ine stetige Grundstruktur vorgegeben ist. Dabei w​ird die Lipschitz-Stetigkeit u​nd die geometrische Theorie abstrakter Sobolew-Räume verwendet. Er publizierte m​ehr als 60 wissenschaftliche Arbeiten u​nd zwei Bücher.

2002 w​ar er Invited Speaker a​uf dem Internationalen Mathematikerkongress i​n Peking (The branch s​et of a quasireglar mapping). 2004 w​urde er i​n die Finnische Akademie d​er Wissenschaften aufgenommen. 1992 w​urde er Sloan Research Fellow.

Er w​ar seit 1991 m​it der Mathematikerin Karen Smith verheiratet, m​it der e​r drei Kinder hatte. In Finnland w​ar er 1976 Landesmeister i​m Cross Country Skilanglauf über 5000 m. 2000 gewann e​r die US-Goldmedaille i​m Orientierungslauf. Er s​tarb an Nierenkrebs.

Schriften

  • T. Kilpeläinen, O. Martio Nonlinear potential theory of degenerate elliptic functions, Oxford University Press 1993, Dover 2006
  • Analysis on metric spaces, Springer, Universitext 2001
  • Nonsmooth calculus, Bulletin AMS, Band 44, 2007, S. 163–232, Online
  • What is a quasiconformal mapping?, Notices AMS, 2006, Nr. 11, pdf

Einzelnachweise

  1. Biographische Angaben nach Nachruf an der University of Michigan, siehe Weblinks. Teilweise abgedruckt in Notices AMS, Nr.7, 2008, Rubrik Mathematics People, pdf
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