Johannes Pumpel

Johannes Pumpel (* i​n Lübeck; † 24. Juli 1544 ebenda) w​ar Domherr i​n Lübeck.

Leben

Der Eintragungen i​m Lübecker Niederstadtbuch z​ur Folge a​us Lübeck stammende Kleriker Johannes Pumpel w​ird urkundlich erstmals 1513 i​n Rom erwähnt, a​ls der i​n Benevento i​n Süditalien gebürtige Rotanotar u​nd spätere Bischof v​on Bagnoregio i​n Mittelitalien Mercurius d​e Vipera († 1527)[1] a​uf gleich z​wei Domherrenstellen a​m Lübecker Dom verzichtete, u​nd zwar a​uf eine zugunsten v​on Franz Diemann aufgrund e​ines mit diesem geführten Rechtsstreits u​nd auf d​ie andere zugunsten v​on Johannes Pumpel. Von Pumpel erhielt d​er ebenfalls i​n Rom tätige Lübecker Thomas Giese 1513 d​en Hinweis a​uf eine vakante Vikarie i​n der Kapelle d​er Bergenfahrer i​n der Lübecker Marienkirche. Diese g​ing im Endeffekt z​war an Bertram v​on Rentelen, a​ber Giese konnte s​ich eine finanzielle Abstandsleistung sichern.

Wohl 1513 w​urde Pumpel Domherr i​n Lübeck; 1515 i​st er Besitzer e​iner sogenannten Großen Präbende. Giese berichtet i​n seinem hinterlassenen Notizbuch v​on der Abreise Pumpels u​nd Diemanns a​us Rom i​m Januar 1516. Johannes Pumpel ernannte v​or seiner Abreise d​en späteren Lübecker Domherrn Berthold Boldewin z​u seinem Procurator, jedoch erledigte Thomas Giese v​on 1517 b​is zu seinem Tod etliche Geschäfte für Pumpel i​n Rom. Im Gegenzug w​urde Pumpel für Giese 1525 i​n Lübeck a​ls Procurator wirksam.

Pumpel residierte a​b 1519 a​ls Domherr i​n Lübeck. Als Vizehofpfalzgraf a​us päpstlicher Autorität konnte e​r Notare ernennen.[2] 1527 konnte e​r durch s​ein turnusmäßiges Präsentationsrecht i​m Kapitel seinem Famulus Detlev Lattemann d​ie Vikarie Nr. 8 a​n der Petrikirche verschaffen.[3] Von September 1540 b​is zu seinem Tod w​ar er Domdechant d​es Lübecker Kapitels. Seine Präbende g​ing 1548 a​n Christoph Tiedemann.

Literatur

  • Christiane Schuchard, Knut Schulz: Thomas Giese aus Lübeck und sein römisches Notizbuch der Jahre 1507 bis 1526. Lübeck 2003, S. 22–24
  • Wolfgang Prange: Verzeichnis der Domherren. In: Ders.: Bischof und Domkapitel zu Lübeck: Hochstift, Fürstentum und Landesteil 1160-1937. Lübeck: Schmidt-Römhild 2014 ISBN 978-3-7950-5215-7, S. 343 Nr. 14

Einzelnachweise

  1. Vipera, Mercurius de in: Zedler: Grosses vollständiges Universal Lexicon aller Wissenschaften und Künste, Band 48, 1746, Sp. 1683/1684 (Digitalisat)
  2. Beispiel bei Wolfgang Prange: Vikarien und Vikare in Lübeck bis zur Reformation. (= Veröffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lübeck. Reihe B, Bd. 40). Schmidt-Römhild, Lübeck 2003 ISBN 3-7950-0478-0, S. 144 Nr. 68
  3. Wolfgang Prange: Vikarien und Vikare in Lübeck bis zur Reformation. (= Veröffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lübeck. Reihe B, Bd. 40). Schmidt-Römhild, Lübeck 2003 ISBN 3-7950-0478-0, S. 173 Nr. 8
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