Johannes Meiner
Johannes Meiner (* 28. Januar 1867 in Zittau; † 15. Juni 1941 in Zürich) war ein aus Deutschland stammender Fotograf, der aber vorwiegend in Zürich tätig war.
Leben
Johannes Meiner war ein Sohn des Fotografen Adolph Meiner, bei dem er ab 1883 seine Lehrzeit absolvierte. Nach Abschluss seiner Ausbildung verließ er Zittau und tat sich in Deutschland, Frankreich, der Schweiz und den USA um. Um 1893 war er in Chicago bei Billy Koehne angestellt; er besuchte auch die Weltausstellung in Chicago. Schließlich ließ er sich in Zürich nieder, wo er 1894 das Atelier des Fotografen Heinrich Wirth im Zentralhof an der Kappelergasse 16 übernahm.
1896 heiratete er Luise Severin, mit der er die Söhne Ernst Karl (1897–1983), Johann Albert, genannt Hans (1897–1963) und Karl (* 1901) bekam. Während Ernst Karl eine Arztlaufbahn einschlug und Karl Ingenieur wurde, trat Hans Meiner in die väterlichen Fußstapfen, lernte bei seinem Vater das Fotografenhandwerk und übernahm 1934 das Atelier, das schon vorher unter J. Meiner & Sohn firmiert hatte.
Im Jahr 1900 übernahm Johannes Meiner das Atelier von Julius Möbus im Haus Metropol an der Börsenstrasse 10. Dieses Atelier nahm das gesamte Dachgeschoss des Hauses ein; überdies verfügte es über einen Empfangsraum im Erdgeschoss. Die Kundschaft gelangte von dort mit einem Aufzug ins Fotoatelier. Zahlreiche Porträtaufnahmen aus dem Meinerschen Atelier sind erhalten geblieben.
Johannes Meiner trat 1896 dem Schweizerischen Photographen Verein bei und gehörte von 1899 bis 1916 dem Vorstand dieses Vereins an. Als begeisterter Alpinist und Skifahrer machte er auch zahlreiche Aufnahmen außerhalb seines Ateliers.[1] Viele Freiluftaufnahmen Meiners sind als Stereoskopkarten erhalten; teilweise gehören sie einer nummerierten Serie mit Aufnahmen aus der Schweiz an. Das zugehörige Stereoskop konnte man bei Meiner ebenfalls käuflich erwerben.[2]
Meiner erhielt 1913 beim Gevaert-Kongress eine Goldmedaille, 1914 bei der Schweizerischen Landesausstellung in Bern eine Silbermedaille und 1934 ein Diplom von der Photographischen Gesellschaft in Wien.
Das Baugeschichtliche Archiv in Zürich widmete ihm 1996 die Ausstellung Meiner & Sohn. Fotografien 1894–1963 und 2013 die Ausstellung Dreidimensionales Zürich. Stereobilder von Johannes Meiner um 1900.[1]
Weblinks
- Für die 3-D-Brille bearbeitetes Bild des Hauses Rigiblick auf www.stadt-zuerich.ch
Einzelnachweise
- Marc Herren, Meiner, Johannes auf www.foto-ch
- Dreidimensionales Zürich: Stereobilder von Johannes Meiner um 1900 auf www.stadt-zuerich.ch