Johannes Lotichius
Johannes Lotichius (auch: Lütke; * 13. Februar 1576 in Lamspringe; † 25. März 1650 in Helmstedt) war ein deutscher Rechtswissenschaftler.
Leben
Der Sohn des Bürgermeisters Joachim Lütke († 1590) und dessen Frau Margaretha Dingeler besuchte bis zu seinem vierzehnten Lebensjahr die Schule seines Geburtsorts. 1590 wurde er auf der Schule in Schöningen und 1595 in Wolfenbüttel ausgebildet. Am 29. Mai 1598 bezog er die Universität Helmstedt, wo er anfänglich bei Cornelius Martini ein philosophisches Studium absolvierte und dann bei Andreas Cludius ein Studium der Rechtswissenschaften in Angriff nahm. 1610 wurde er Sekretär an der Universität, 1612 außerordentlicher Professor an der juristischen Fakultät. Am 20. August 1615 promovierte er zum Doktor der Rechte.
Am 7. Mai 1617 wurde er ordentlicher Professor der Instituten, man übertrug ihm am 30. September 1637 die Professur der Pandekten und in seinen letzten Lebensjahren die Professur des Kodex.[1] Zudem war er 1616 Rat von Johann Georg von Anhalt und 1619 Rat von Herzog Frantz von Sachsen. Er beteiligte sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Helmstedter Hochschule und war dreimal Vizerektor der Alma Mater.
Familie
Aus seiner am 9. Juni 1616 in Wolfenbüttel geschlossenen Ehe mit Magaretha (* 22. September 1597 in Wolfenbüttel; † 24. Februar 1664 in Helmstedt),[2] einer Tochter des fürstlich braunschweigisch-lüneburgischen Hausmarschalls Heinrich Mehrdorf (Meerdorff, gest. 1628) und dessen Frau Margarethe Lützenhof (gest. 1627), sind sechs Söhne und eine Tochter hervorgegangen. Bekannt sind von den Kindern:
- Heinrich Lotichius (Lottich) (* 2. Dezember 1624 in Helmstedt; † 10. April 1657 ebenda) studierte Medizin[3]
- Hans Heinrich Lotichius (* 10. Mai 1617 in Helmstedt; † 12. Januar 1621 ebenda)
- Joachim Lotichius (* 15. September 1620 in Helmstedt; † 23. Januar 1621 ebenda)
- Joachim Wilhelm Lotichius (* 6. Mai 1619 in Helmstedt; † 18. Mai 1619 ebenda)[4]
- Johannes Valentin Lotichius war Hofrat des Herzogs Christian von Mecklenburg
- Sohn NN. († 23. Mai 1618 in Helmstedt)[5]
Werke
- de Exceptionibus in genre. Helmstedt 1637
- de foro competente. Helmstedt 1641
- de Compensationibus. Helmstedt 1644
- de Mora. Helmstedt 1646
- de melioration feudali. Helmstedt 1649
- de jure retractus. Helmstedt 1649
- de transactionibus. Helmstedt
Literatur
- Fritz Roth: Restlose Auswertungen von Leichenpredigten für genealogische und kulturhistorische Zwecke. Selbstverlag, Boppard/Rhein, 1976, Band 9, S. 156, R 8271-8274
- Lotichius oder Lottichius, Johann. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 18, Leipzig 1738, Sp. 560.
Weblink
Einzelnachweise
- Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt Nr. 169
- Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt Nr. 215
- Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt Nr. 194
- Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt Nr. 137
- Inschriftenkatalog: Stadt Helmstedt Nr. 135