Johannes Karl Herrmann
Johannes Karl Herrmann (* 31. März 1893[1] in Wernshausen; † 1962) gehörte zu den Bauhauskünstlern der ersten Stunde, die gemeinsam mit Gropius die Avantgardekunstschule in Weimar aufbauten.
Leben
Herrmann, der ausgebildeter Steinmetz war und an der Großherzoglichen Kunsthochschule in Weimar Bildhauerei studiert hatte, trat nach dem Ersten Weltkrieg am Bauhaus mit ungegenständlichen, dynamisch-expressiven Gipsplastiken hervor, von denen sich Johannes Itten bei seiner Würfelplastik inspirieren ließ. Ebenso finden sich Einflüsse Herrmanns beim Märzgefallenendenkmal von Gropius.
Entscheidende Fragen der Moderne wie die nach dem Verhältnis von Kunst und Leben beantworteten Herrmann und seine Frau, die Künstlerin Doris Herrmann, geb. von Mohl (1894–1959), auf eine eigene, konsequente Art die dabei lebensreformerische und wohl auch sozialutopische Prinzipien verfolgte.
Bis 1921 beteiligte sich Herrmann an vier Ausstellungen in Herwarth Waldens Sturm-Galerie in Berlin. In diesem Jahr schuf er auch Holzschnitte, bei denen konstruktivistische und De-Stijl-Einflüsse zu erkennen sind.[2]
Mitte der zwanziger Jahre gab er die abstrakten Experimente wieder auf, da ihm ihre gesellschaftliche Relevanz nicht mehr gegeben schien.[3] Danach widmete er sich bis zu seinem Tode verhalten expressiven Landschaftsaquarellen.
Ausstellungen
- 2015: Förderverein für Stadtgeschichte e. V. Neustadt an der Orla, Das Künstlerpaar Doris und Johannes Karl Herrmann
- 2017–2018: Heinrich-Neuy-Bauhaus-Museum.[2]
Literatur
- Brigitta Milde: Vom Bauhaus nach Arnshaugk, ISBN 978-3-939718-83-3
- Hermann, Johannes Karl. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 72, de Gruyter, Berlin 2011, ISBN 978-3-11-023177-9, S. 379 f.
- Rainer Stamm: Karl Peter Röhl und Johannes Karl Herrmann. Zwei ‘Bauhäusler’ der ersten Stunde. In: Weltkunst, 67. Jg., H. 9 v. 1. Mai 1997, S. 932–934
- Rainer Stamm: Im Zeichen des Aufbruchs. Eine Erinnerung an Johannes Molzahn und Johannes Karl Herrmann. In: neue bildende kunst, Berlin, H. 3/1993, S. 55–56
- Rainer Stamm: Unbekannte frühe Bauhausgraphik auf Bucheinbänden. Zum hundertsten Geburtstag von Johannes Karl Herrmann (1893–1962). In: Aus dem Antiquariat, H. 4/1993, S. A 137-A 139
Einzelnachweise
- „Laudatio für Herrmann“ auf „Westfälische Nachrichten“ vom 24. September 2017
- Der Bauhäusler Johannes Karl Herrmann, Aufbruch in die Moderne im Heinrich-Neuy-Bauhaus-Museum. Abgerufen am 21. Januar 2019
- Brigitta Milde: Vom Bauhaus nach Arnshaugk