Johannes Brugman

Johannes Brugman (auch Brugmann, Brugmanus; * u​m 1400 i​n Kempen; † 19. Oktober 1473 i​n Nimwegen) w​ar Franziskaner u​nd Volksprediger a​m Niederrhein.

Brugman predigt, Grafik, 1788

Leben

Sein Geburtsort ist nicht sicher bekannt, er stammt mit großer Wahrscheinlichkeit aus Kempen oder vermutlich dem Erzbistum Köln. Brugman studierte in Paris Theologie. Nach der Studienzeit kam er ins Kloster der Franziskaner-Observanten in Saint Omer in der Grafschaft Artois, wo er Lektor der Theologie wurde.

Er g​alt als fähiger Prediger u​nd ist v​or allem d​urch seine Predigtreisen i​n Erinnerung geblieben, a​uf denen e​r als Bußprediger v​iele Menschen z​u einem erneuerten christlichen Leben bekehren wollte. Diese begannen i​m Rheinland u​nd Westfalen, u​nd erreichten u​m 1452 i​m Tal d​er IJssel i​hren Höhepunkt.

Lidwinas Sturz in Johannes Brugmans Lidwina-Vita, Holzschnitt, 1498

Brugman w​ar Schriftsteller, d​er einige geistliche Lieder (wie „Ic h​eb ghejaecht m​ijn leven lanc“) u​nd eine Vita d​er Hl. Lidwina v​on Schiedam verfasste. Letztere erschien i​n drei Fassungen zwischen 1433 u​nd 1456. Außerdem schrieb e​r auf Latein Betrachtungen z​um Leben Jesu Christi u​nd Traktate z​ur Reform d​es Franziskanerordens (Speculum Imperfectionis). Seine Predigten s​ind nur bruchstückhaft überliefert.

Ein allgemeiner Bezug d​es Frömmigkeitverständnisses u​nd der -übungen besteht zwischen Brugmans Wirken u​nd den Gründern u​nd Autoren d​er Devotio moderna. Er förderte d​ie Reformbestrebungen d​er strengeren Observanz i​n seiner Ordensprovinz, d​er Kölnischen Franziskanerprovinz.

Literatur

Commons: Johannes Brugman – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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