Johann von Westerholt (Domherr, 1563)

Johann v​on Westerholt (* 1563; † 15. Juli 1628) w​ar Kanzler d​es Bischofs v​on Münster, Statthalter i​m Hochstift Münster u​nd kurkölnischer Rat.

Leben

Herkunft und Familie

Johann v​on Westerholt entstammte d​em westfälischen Adelsgeschlecht von Westerholt, a​us dem zahlreiche namhafte Persönlichkeiten hervorgegangen sind. Er w​ar der Sohn d​es Bernhard v​on Westerholt (1520–1596). Sein Bruder Matthias (1556–1618) w​ar Herr z​u Lembeck. Johann heiratete m​it Dispens v​om Aufgebot i​n der Fastenzeit d​es Jahres 1600 Etta v​on Kule, d​ie Witwe seines Vetters Bernhard v​on Westerholt. Er w​ar Domherr u​nd kam 1592 u​ms Leben. Aus Johanns Ehe stammen d​ie Söhne Nikolaus (1601–1662, Domherr i​n Münster) u​nd Hermann (1602–nach 1650, Kaiserlicher Obrist u​nd Drost i​n Bocholt). Nikolaus’ Tochter Anna Elisabeth Sybilla (1630–1670) heiratete i​hren Cousin zweiten Grades, Hermann Otto v​on Westerholt.

Wirken

Am 9. Dezember 1580 wurde Johann nach dem Verzicht seines Cousins Bernhard von Westerholt von Wilhelm Schencking für eine Dompräbende präsentiert. Am 21. Januar 1581, als er auch schon Domherr in Hildesheim war, nahm er diese in Besitz und wurde im Jahr darauf emanzipiert. Am 28. Februar 1591 wurde er Fürstlicher Rat. Wegen der Ämtervielfalt musste er versprechen, seine Pflichten als Domherr deshalb nicht zu vernachlässigen. Am 15. Januar 1598 reiste er mit Billigung des Domkapitels zum Reichstag in Regensburg. Im Jahr darauf weilte er in Brüssel zu Verhandlungen mit den Spaniern. In diesem Jahre verzichtete er auf seine Pfründe. Johann wurde im Jahre 1611 Direktor der Rechenkammer, erhielt den Titel Adliger Rat und wurde am 19. Juli 1617 mit der Leitung der Hofkammer beauftragt. Dieses Amt übte er bis zu seinem Tode aus. Am 29. September 1620 folgte die Bestallung zum münsterischen Kanzler. Damit war er der erste adlige Kanzler und führte die Regierungsgeschäfte und eröffnete den Landtag. Wegen seiner Altersbeschwerden wurde er in seinem Amt von Melchior Mensing unterstützt, der als sein Nachfolger am 1. August 1628 bestallt wurde. In den Jahren 1624/1625 erwarb Johann das Schloss Lembeck von seinem Neffen Bernhard (1590–1646), der dieses Gut wegen Überschuldung verkaufen musste. Er führte in der Herrlichkeit Lembeck die katholische Religion wieder ein.

Quellen

  • Das Bistum Münster 4,2. (Germania Sacra NF 17.2) Das Domstift St. Paulus zu Münster, bearbeitet von Wilhelm Kohl, herausgegeben vom Max-Planck-Institut für Geschichte, Göttingen, Verlag: Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/New York, ISBN 978-3-11-008508-2, Germania Sacra NF 17,2 Biografien der Domherren Seite 19ff. Digitalisat.
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