Johann von Coimbra

Johann v​on Coimbra (Infante D. João d​e Coimbra, * w​ohl 1431; † 7. Oktober 1457) w​ar der zweite Sohn d​es Infanten Peter/Pedro (1392–1449), 1. Herzog v​on Coimbra u​nd seit 1443 Regent v​on Portugal, u​nd von Isabella v​on Aragon, Gräfin v​on Urgell (1409–1443).

Johann von Coimbra im Wappen- und Statutenbuch des Ordens vom Goldenen Vlies (Den Haag, KB, 76 E 10, fol. 66v)

Leben

Johann v​on Coimbra n​ahm an d​er Schlacht v​on Alfarrobeira (20. Mai 1449) teil, i​n der s​ein aufständischer Vater v​on der königlichen Armee geschlagen w​urde und fiel. Johann w​urde nun d​er 2. Herzog v​on Coimbra.[1]

Johann w​urde gefangen, eingekerkert u​nd sollte hingerichtet werden. Aufgrund d​er Intervention seiner Tante Isabella, d​er Ehefrau d​es Herzogs Philipp d​es Guten v​on Burgund, w​urde er gemeinsam m​it seinem Bruder Jakob/Jaime (1434–1459), d​em späteren (1453) Erzbischof v​on Lissabon u​nd (1456) Kardinaldiakon, u​nd seiner Schwester Beatrice/Brites († 1462), d​er späteren Ehefrau d​es Adolf v​on Kleve (1425–1492), i​ns Exil n​ach Burgund entlassen.

1456 w​urde Johann i​n den Orden v​om Goldenen Vlies aufgenommen. Im gleichen Jahr heiratete e​r in Nikosia Charlotte d​e Lusignan (1442–1487), d​ie Erbtochter v​on König Johann II. u​nd Helena Palaiologa (1428–1458). Er erhielt i​n diesem Zusammenhang d​en Titel Fürst v​on Antiochia u​nd wurde Regent v​on Zypern. Im Jahr darauf w​urde er a​uf Anweisung seiner Schwiegermutter vergiftet. Charlotte w​ar von 1458 b​is 1462 a​ls Erbin Johanns II. Königin v​on Zypern.

Wappen

Wappen des Infanten Johann von Coimbra, Fürst von Antiochia

Nach seiner Heirat führte Johann e​in singuläres Wappen, d​as (I) d​as Königreich Jerusalem, (II) d​ie portugiesisch-englischen Ahnen seines Vaters, (III) d​as Königreich Armenien, (IV) d​as Königreich Zypern s​owie zentral d​as Wappen d​er Lusignan zeigte.

Literatur

  • Raphael de Smedt (Hg.): Les chevaliers de l’ordre de la Toison d’or au XVe siècle. Notices bio-bibliographiques. (Kieler Werkstücke, D 3) Verlag Peter Lang, Frankfurt 2000, ISBN 3-631-36017-7, S. 135f., Nr. 56.
  • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln Band II (1984), Tafel 40.
  • Nobreza de Portugal e Brasil, Band I, S. 270/1. Zairol Lda., Lissabon 1989.
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Anmerkungen

  1. Sein älterer Bruder Pedro de Coimbra (1429–1466) war seit 1443 Condestável von Portugal und ging nach der Schlacht ins Exil in die Heimat seiner Mutter.
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