Johann Wilhelm Wendt (Künstler)
Johann Wilhelm Wendt (* 19. Oktober 1747 in Halle; † 21. Januar 1815 in Erbach im Odenwald) war ein deutscher Baumeister und Maler, der insbesondere als Silhouettenschneider bekannt wurde.
Leben
Wendt stand als Baumeister in Diensten des Grafen Franz I. zu Erbach-Erbach. Ab etwa 1785 schuf er eine Sammlung von etwa 65 Schattenrissen bedeutender Freunde und Persönlichkeiten aus dem Bekanntenkreis, die in der Sammlung der Bibliothek von Schloss Erbach befindlich 1924 veröffentlicht wurden. Bekannt wurde er in ganz Deutschland durch seine Ganzkörpersilhouetten. Wendt begleitete den Grafen Franz zu Erbach 1791 auf dessen zweiter Italienreise und hielt seine Eindrücke in Tagebuchform fest. Das Manuskript befindet sich ebenfalls in der Schlossbibliothek. Er schuf auch die Silhouetten von Prinz Georg Wilhelm von Hessen-Darmstadt sowie von dessen Schwiegersohn Herzog Karl II. von Mecklenburg(-Strelitz) und dessen Familie.
Literatur
- Karl Morneweg (Hrsg.): Das Silhouettenbuch des Grafen Franz zu Erbach von Johann Wilhelm Wendt. Inselverlag, Leipzig 1923.
- Erwin und Klaus Dinges (Hrsg.): Silhouetten von Verwandten und Freunden nach dem Leben vollkommen ähnlich – Leininger Grafen; gezeichnet von Johann Wilhelm Wendt.. K. Dinges, Grünstadt 1983.
- Wendt, Johann Wilhelm. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 35: Waage–Wilhelmson. E. A. Seemann, Leipzig 1942, S. 373.