Johann Wilhelm Meil
Johann Wilhelm Meil (* 23. Oktober 1733 in Altenburg; † 2. Februar 1805 in Berlin) war ein deutscher Maler, Kupferstecher, Zeichner, Radierer und Buchillustrator. Er war der Sohn des Hofbildhauers Johann Christoph Meil (1698–1734) und jüngerer Bruder des Zeichners und Kupferstechers Johann Heinrich Meil (1729–1803).
Johann Wilhelm Meil erlernte das Malerhandwerk autodidaktisch in Leipzig, möglicherweise mit Hilfe seines älteren Bruders Johann Heinrich.
1752 kam er nach Berlin und wurde als Künstler tätig. Er wurde 1766 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, 1783 Rektor der Zeichenklasse, 1797 oder 1798 Vizedirektor und 1801 deren Direktor als Nachfolger Daniel Chodowieckis. Neben seiner pädagogischer Tätigkeit war er als freischaffender Künstler aktiv. Im Zeitraum von 1752 bis 1755 schuf er etwa 80 Radierungen nach Entwürfen von Johann Michael Hoppenhaupt, u. a. für den Schlossneubau in Sanssouci. Er entwarf auch zwölf Vasen auf der Terrasse vor der Bildergalerie des Schlosses.
Er schuf Kostüme für das Berliner Hoftheater, sowie Entwürfe für die der Königlich Preußische Porzellanmanufaktur. Unter anderem illustrierte Meil Johann Jakob Engels „Ideen zu einer Mimik“ (1785/86), Schriften Friedrichs des Großen, Ewald Christian von Kleists, Karl Wilhelm Ramlers, vor allem aber Johann Matthias Schröckhs „Allgemeine Weltgeschichte für Kinder“ (1781–1786). 1792 entwarf er das für den Schlosspark von Schloss Neuhardenberg bestimmte Denkmal Friedrichs des Großen, das nach seinen Entwürfen von dem Bildhauer Giuseppe Martini realisiert wurde.
Literatur
- Lionel von Donop: Meil, Johann Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 21, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 216.
- Wilhelm Dorn: Meil-Bibliographie. Verzeichnis der von dem Radierer Johann Wilhelm Meil illustrierten Bücher und Almanache. Gsellius-Verlag, Berlin 1928
- Jörg Deuter: Meil, Johann Wilhelm. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 653 (Digitalisat).