Johann Peter von Reininghaus
Johann Peter Reininghaus, seit 1883 Edler von Reininghaus (* 2. Oktober 1818 in Isenburg, Westfalen; † 7. Mai 1901 in Graz, Steiermark) war ein Industrieller und Bierbrauer.
Leben
Der Sohn eines Landwirts und spätere Großvater von Peter Reininghaus besuchte die Gewerbeschule in Hagen und arbeitete danach bei einem Grobschmied. Ein Stipendium ermöglichte ihm, 1838–1841 an der Technischen Hochschule in Berlin Chemie zu studieren. Nach Beendigung des Studiums war er als Teilhaber von Unternehmen in Breslau und Berlin tätig und kam 1848 nach Wien. Sein jüngerer Bruder Julius (1823–1862; Brauereifachmann und Gärtechniker in Deutschland und später in Wien) war beim Wiener Brauereibesitzer Adolf Ignaz Mautner in Stellung.
Johann Peter Reininghaus heiratete in Wien am 27. Juni 1850 Therese, die älteste der Mautner-Töchter (1832–1926).[1] Julius Reinighaus heiratete 1856 Mautners dritte Tochter (fünftes Kind) Emilie Susanna (1838–1887). 1853 erwarben Johann Peter und Therese Reininghaus die Königshofer Brauerei in Baierdorf bei Graz. Gemeinsam mit seinem Bruder Julius, der früh (1862) verstarb, baute Johann Peter Reininghaus das Unternehmen zu einem Großbetrieb aus, der bis in den Orient exportierte.
Reininghaus beteiligte sich 1887 maßgeblich an der Gründung der Grazer Tramwaygesellschaft und der Grazer Schloßbergbahn sowie 1898 bis 1902 an der Errichtung des Lebringer Elektrizitätswerkes, des ersten Flußkraftwerks der Steiermark. Auf ihn gehen einige Neuerungen und Patente der Brauindustrie zurück. Er errichtete auch die erste steirische Spiritus- und Presshefefabrik.
Der in seinen späten Jahren nobilitierte Großunternehmer, der vielfach geehrt und ausgezeichnet wurde, gilt als einer der bedeutendsten steirischen Industriellen der Gründerzeit. In seinem Haus verkehrten von ihm geförderte Begabungen, darunter der Schriftsteller Peter Rosegger (1843–1918) und der Forscher Rudolf Falb (1838–1903).
Literatur
- P. W. Roth: Reininghaus Johann Peter von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 9, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1988, ISBN 3-7001-1483-4, S. 48 f. (Direktlinks auf S. 48, S. 49).
- Franz Mathis: Big Business in Österreich. Oldenbourg, München 1987, ISBN 3-486-53771-7, S. 241f. (Österreichische Großunternehmen in Kurzdarstellungen [1]).
Weblinks
Einzelnachweise und Anmerkungen
- Therese Reininghaus †. Todesnachricht in Rubrik Allerlei. Österreich. In: Badener Zeitung, 27. März 1926 (Online): „In Graz ist am 20. d. M. [= März 1926] Therese Reininghaus, die Gründerin der bekannten Brauerei und Spiritusindustrie, im Alter von 94 Jahren verstorben. Sie war eine geborene Mautner-Markhof.“