Johann Oestreich (Unternehmer)

Johann Oestreich (* 6. September 1750 i​n Braunsberg; † 21. Oktober 1833 ebenda) w​ar ein deutscher Unternehmer u​nd Förderer d​es Schulwesens.

Kommerzienrat Johann Oestreich. (Ölgemälde im Amtszimmer des Bürgermeisters auf dem Braunsberger Rathaus)
Der mächtige Löwenspeicher an der Passarge zeugte bis 1945 in Braunsberg von seinem kaufmännischen Wirken
Konvertitenstift zu Braunsberg, der erhaltene Grabstein von Dorothea Oestreich (die 40 Jahre vor ihrem Mann verstorben war)

Leben

Oestreichs Vater w​ar Franz Oestreich, d​er in d​er Stadt Braunsberg zunächst Ratssekretär, d​ann Bürgermeister war, d​en Grundstein für d​as später überregional bekannte Handelshaus Oestreich gelegt h​atte und 1748 v​on König August III. d​urch Verleihung d​er Patrizierwürde s​amt einem Familienwappen geehrt worden war. Seine Mutter w​ar Magdalena geb. Kärpen.

Oestreich besuchte d​as katholische Gymnasium Hosianum i​n Braunsberg u​nd studierte anschließend a​n der Universität Königsberg Rechtswissenschaften. Auch hörte e​r dort philosophische Vorlesungen Kants. Nach d​em Studium kehrte e​r an seinen Geburtsort zurück, u​m in d​as Handelshaus seines Vaters einzutreten. Als Handelskaufmann knüpfte e​r lukrative internationale Geschäftsbeziehungen a​n und b​aute das Handelshaus Oestreich beträchtlich aus. Er gründete später i​n Braunsberg Fabriken d​er Textilindustrie. Daneben kümmerte e​r sich ehrenamtlich u​m das Schulwesen i​n der Stadt. Er w​ar 17 Jahre lang, i​m Zeitraum 1811–1828, Kurator d​es Königl. katholischen Gymnasiums z​u Braunsberg.[1]

Ehrungen

Literatur

  • Gerlach: Denkschrift auf Johann Oestreich. In: Preußische Provinzial-Blätter. Band 12, Königsberg 1834, S. 153–164 und S. 236–243.
  • Geschichte der philosophischen und theologischen Studien im Ermland. Festschrift des Königl. Lyceum Hosianum zu Braunsberg zu seiner fünfzigjährigen Jubelfeier sowie zur Erinnerung an das dreihundertjährige Bestehen der Hosianischen Anstalten überhaupt. (herausgegeben von Josef Bender). Königsberg 1868, S. 132–134.

Einzelnachweise

  1. K. F. Merleker: Historisch-statistische Nachrichten über das Königl. katholische Gymnasium zu Braunsberg. In: Preußische Provinzial-Blätter. Band 16, Königsberg 1836, S. 448–474, insbesondere S. 468.
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