Johann Hertze († 1476)

Johann Hertze (* v​or 1420; † 1476) w​ar ein deutscher Rechtswissenschaftler u​nd Ratsherr d​er Hansestadt Lübeck.

Siegel des Johann Hertze

Leben

Johann Hertze, Sohn e​ines Lübecker Bürgers, studierte s​eit 1420 Rechtswissenschaften i​n Rostock.[1] 1433 b​is 1435 w​ar Hertze Sachwalter d​er Lübecker Interessen a​m Hofe d​es Papstes. Als Magister w​urde er 1436 n​ach dem Tod seines Vorgängers Paulus Oldenborch a​uf einer Gesandtschaftsreise i​n Kalmar Ratssekretär a​ls Protonotar i​n Lübeck b​is zur Amtsniederlegung 1454. Hertze w​ar 1460 b​is 1476 Ratsherr i​n Lübeck.[2] Er w​ar als Chronist Verfasser e​ines Teils d​er lübischen Ratschronik (Abschnitt b​is zum Jahr 1469); a​ls Vorlage für d​ie erste Zeit diente i​hm die lateinische „Chronica novella“ v​on Hermann Korner. Hertze gehört z​u den Mitstifter d​er Marientiden-Kapelle d​er Lübecker Marienkirche u​nd war s​eit 1465 Mitglied d​er patrizischen Zirkelgesellschaft i​n Lübeck. Er bewohnte d​as Haus Königstraße 4 i​n Lübeck.

Der Lübecker Bürgermeister Johann Hertze w​ar sein Sohn.

Schriften

Literatur

  • Georg Wilhelm Dittmer: Genealogische und biographische Nachrichten über Lübeckische Familien aus älterer Zeit, Lübeck 1859, S. 43
  • Friedrich Bruns: Die Lübecker Syndiker und Ratssekretäre bis zur Verfassungsänderung von 1851, in: ZVLGA Band 29 (1938), S. 130/131.
  • Emil Ferdinand Fehling: Lübeckische Ratslinie von den Anfängen der Stadt bis auf die Gegenwart. Schmidt-Römhild, Lübeck 1925, (Veröffentlichungen zur Geschichte der Freien und Hansestadt Lübeck 7, 1), (Auch: Unveränderter Nachdruck: ebenda 1978, ISBN 3-7950-0500-0), Nr. 547.

Einzelnachweise

  1. Eintrag im Rostocker Matrikelportal
  2. Fehling, Ratslinie 1925, Nr. 547; Fehling sah den Protonotar Hertze und den Ratsherrn als zwei verschiedene Personen; Friedrich Bruns stellt das richtig.
  3. Ratschronik, Lübecker in Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalter, Fontium 9, 432
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