Johann Heinrich Clasing
Johann Heinrich Clasing (* 4. Juli 1779 in Hamburg; † 8. Februar 1829 ebenda) war ein deutscher Pianist und Komponist.
Leben
Auf alten Drucken wird sein Vorname zumeist mit den Initialen I.H. bzw. J.H. abgekürzt. Im Neuen Nekrolog der Deutschen für 1829 ist sein Name zu Johann Herrmann Clasing aufgelöst.[1] Auf zwei zeitgenössischen Lithographien,[2] die nicht datiert sind, von denen aber wenigstens eine offenbar aber erst nach Clasings Tod entstand bzw. mit einer Bildunterschrift versehen wurde, lautet der zweite Vorname ebenfalls jeweils Hermann. Sowohl der Vorname Heinrich, der ab Mitte des 19. Jahrhunderts in Nachschlagewerken zu finden ist, als auch Hermann könnten dementsprechend als Rückschluss aus den Initialen I.H. entstanden sein. In der zeitgenössischen Berichterstattung heißt es durchgehend Heinrich.[3]
Clasing wirkte als Pianist, Komponist und Klavierlehrer in Hamburg. Er war Schüler von Anton Reicha und Paul Wineberger. 1816 gründete er gemeinsam mit Louise Reichardt einen Musik-Verein, der für die Pflege der Werke Georg Friedrich Händels große Bedeutung erlangte.
Sein Schaffen steht Johann Nepomuk Hummel stilistisch nahe.
Werke
- Klaviersonate f-Moll op. 5
- 3 Rondos E-Dur, As-Dur und C-Dur op. 9
- Rondo op. 13
- Rondo d’une exécution facile für Klavier op. 13, Nr. 2 über die Romanze des Biscroma aus Antonio Salieris Oper Axur, re d’Ormus
- Fantasie und Rondo op. 14
- Fantasie für Klavier und Orchester E-Dur (einsätzig)
- Fantasie für Klavier und Orchester F-Dur (einsätzig)
- Fantasie für Klavier und Orchester D-Dur (einsätzig)
Literatur
- Eduard Bernsdorf (Hrsg.): Neues Universal-Lexikon der Tonkunst. Band 1. Robert Schäfer, Dresden 1856, S. 570 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
- Robert Eitner: Biographisch-Bibliographisches Quellen-Lexikon der Musiker und Musikgelehrten. Band 2. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1900, S. 459; Textarchiv – Internet Archive.
- François-Joseph Fétis: Biographie universelle des musiciens et bibliographie générale de la musique. 2. Auflage. Band 2. Firmin Didot, Paris 1883, S. 313; Textarchiv – Internet Archive.
- Ferdinand Simon Gassner: Universal-Lexikon der Tonkunst: neue Hand-Ausgabe in einem Bande. Köhler, Stuttgart 1849, S. 204 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
- August Gathy: Der edle Sänger. (Beym Hinscheiden Clasings.) [Gedicht]. In: Allgemeine musikalische Zeitung, 25. März 1829, Nr. 12, Sp. 194 f. (Digitalisat).
- Clasing, Johann Heinrich. In: Wilibald Gurlitt (Hrsg.): Riemann Musiklexikon. 12., völlig neubearbeitete Auflage. Personenteil: A–K. Schott, Mainz 1959, S. 320 (Textarchiv – Internet Archive).
- Josef Sittard: Geschichte des Musik- und Concertwesens in Hamburg. Vom 14. Jahrhundert bis auf die Gegenwart. A. C. Rehor, Altona 1890, S. 144 f.; Textarchiv – Internet Archive.
- Kurt Stephenson: Clasing, Johann Heinrich. In: Friedrich Blume (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG). Erste Ausgabe, Band 15 (Supplement 1: Aachen – Dyson). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 1973, DNB 550439609, Sp. 1504–1505 (= Digitale Bibliothek Band 60, S. 14031–14033)
Weblinks
Einzelnachweise
- Neuer Nekrolog der Deutschen. Siebter Jahrgang: 1829, erster Teil. Voigt, Ilmenau 1831, S. 169 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
- Bildnis des Johann Hermann Clasing, Digitaler Portraitindex, abgerufen am 12. Juni 2018
- Robert von Zahn: Musikpflege in Hamburg um 1800. Der Wandel des Konzertwesens und der Kirchenmusik zwischen dem Tode Carl Philipp Emanuel Bachs und dem Tode Christian Friedrich Gottlieb Schwenkes. Verein für Hamburgische Geschichte, Hamburg 1991, ISBN 3-923356-41-2, S. 193 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).