Johann Friedrich Münch

Johann Friedrich Münch (* 6. August 1729 i​n Basel; † 27. November 1808 ebenda) w​ar ein Schweizer Politiker.

Leben

Johann Friedrich Münch w​ar der Sohn d​es Bäckers Johann Heinrich Münch (* 14. November 1702 i​n Basel; † 30. August 1750 ebenda) u​nd dessen Ehefrau Esther (* 4. März 1703 i​n Basel; † 25. Februar 1788 ebenda), e​iner Tochter v​on Friedrich Bulacher (1670–1729), Metzger. Er h​atte noch z​wei Schwestern.

Er begann 1748 a​n der Universität Basel e​in Studium d​er Philosophie u​nd der Rechtswissenschaften.[1] Er setzte d​iese Studien 1749 m​it einem Theologiestudium fort. Aufgrund d​es frühen Todes seines Vaters g​ab er s​eine geistliche Laufbahn a​uf und übernahm d​ie väterliche Bäckerei; 1753 w​urde er i​n die Zunft z​u Brodbecken aufgenommen u​nd war v​on 1769 b​is 1808 d​eren Zunftmeister. 1754 erfolgte s​eine Wahl z​um Sechserrat u​nd Mitglied d​es Grossen Rats v​on Basel. Von 1769 b​is 1798 u​nd von 1803 b​is 1808 w​ar er Mitglied d​es Kleinen Rats; i​n diesen Zeiten w​ar er v​on 1771 b​is 1798 s​owie von 1803 b​is 1808 Dreierrat u​nd von 1777 b​is 1798 Geheimer Rat (Dreizehnerrat).[2] Er w​urde oftmals a​ls Gesandter, mehrfach z​u Tagsatzungen u​nd zu d​en Konferenzen d​er evangelischen Kantone u​nd der zugewandten Orte,[3] entsandt u​nd war e​in bedeutender Basler Politiker.

Johann Friedrich Münch w​ar seit d​em 5. April 1756 i​n erster Ehe m​it Anna (* 17. Januar 1717 i​n Basel; † 1. März 1786 i​n Basel) verheiratet, e​iner Tochter v​on Friedrich Duvoisin (1685–1761), Bäcker; gemeinsam hatten s​ie eine Tochter: Judith Münch (26. November 1758; † unbekannt), verheiratet m​it Johann Rudolf Faesch (1744–1788), Amtmann. Seit d​em 23. Oktober 1786 i​n Kleinhüningen w​ar er i​n zweiter Ehe m​it Ursula (1737–1805) verheiratet, e​iner Tochter v​on Niklaus Thurneysen (1714–1775), Wirt d​es Gasthauses Zum Schaf u​nd Gerichtsherr i​n Kleinbasel. Sie hatten k​eine gemeinsamen Kinder.

Mitgliedschaften

Er war, gemeinsam m​it Peter Burckhardt, Andreas Buxtorf (1740–1815), Johann Rudolf Forcart (1749–1834), Andreas Merian-Iselin u​nd Jakob Sarasin, Mitbegründer d​er Gesellschaft für d​as Gute u​nd Gemeinnützige Basel.[4] Ausserdem w​ar er Mitglied d​er Helvetischen Gesellschaft, d​eren Präsident e​r 1783 wurde.

Schriften (Auswahl)

  • Daniel Mitz; Falkner; Friedrich Münch: Bedenken der Herren Deputierten wegen der Armenanstalten Auf Befehl Unsrer Gnädigen Herren und Obern vom 10ten Hornungs 1777 zum Druck befördert. Basel Decker 1777.
  • Anrede an die in Olten versammelte Helvetische Gesellschaft: gehalten den zweyten Brachmonat 1783. Basel 1783.
  • Einige Betrachtungen über die ältesten Schweizerbünde und die glücklichen Folgen des Basler Bundes: vorgetragen am Schwörtag 1792 und 1794. Basel: Haas, 1794.
  • Rede, gehalten am Schwörtage den 3. Jul. 1796 auf E. E. Zunft der Brodbecken. Basel 1796.
  • In novam Reipublicae Helveticae constitutionem Lutetia Parisiorum expectatam calendis Januarii a. 1803. Basel 1803.
  • Vortrag: gehalten bey der Einsetzung des Herrn Jakob Amadeus Iselins in das Amt eines Statthalters des Districts Waldenburg. Basel 1803.
  • Ode an Bonaparte. Basel 1803.
  • Francorum imperatori: Quas cecini Ingenii vires tunc Consulis, Orbis: Calendis Junii 1804. Basel 1804.
  • In diem memorabilem 1. Januarii A. 1308, et eandem A. 1808 mutato corporis Helvetici praesidio. Basel 1808.
  • Johann Jakob Fäsch; Friedrich Münch: Leichen-Predigt über Psalm (119, V. 80, 81, 82) bey d. Bestattung des Hochgeachten und Hochgeehrten Herrn Friederich Münch d. 1. Christmonat 1808 in d. Kirche St. Theodor gehalten. Basel 1808.

Einzelnachweise

  1. Karl Goedeke, Franz Muncker, Alfred Rosenbaum: Achtes Buch: Vom Weltfrieden bis zur französischen Revolution 1830: Dichtung der allgemeinen Bildung. Abteilung V. Walter de Gruyter, 2011, ISBN 978-3-05-005257-1, S. 152 (google.de [abgerufen am 17. Februar 2019]).
  2. André Holenstein: Geheimer Rat. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 5. Dezember 2014, abgerufen am 17. Februar 2019.
  3. Amtliche Sammlung der ältern eidgenössischen Abschiede: Abth. 1. Von 1712 bis 1743. Meyer, 1867, S. 419, 432, 443, 458, 475, 510 und 513 (google.de [abgerufen am 17. Februar 2019]).
  4. August von Miaskowski: Die Gesellschaft zur Beförderung des Guten und Gemeinnützigen in Basel während der ersten hundert Jahre ihres Bestehens: Festschrift zur Säkularfeier im Auftrage des Vorstandes verfasst. Schweighauserische Buchdruckerei, 1877 (google.de [abgerufen am 17. Februar 2019]).
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