Jean de Montaigu (Sens)

Jean d​e Montaigu o​der Montagu (* v​or 1390; † 25. Oktober 1415 i​n der Schlacht v​on Azincourt) w​ar Bischof v​on Chartres u​nd Erzbischof v​on Sens.

Er w​ar der Sohn v​on Gérard d​e Montaigu d​em Älteren († 1391), Sekretär Karls V., u​nd der Biette Cassinel, e​iner Schwester v​on Ferry Cassinel, Erzbischof v​on Reims; s​eine (Halb-)Brüder w​aren Gérard d​e Montaigu d​er Jüngere, Bischof v​on Poitiers u​nd Bischof v​on Paris († 1420), u​nd Jean d​e Montaigu, d​er Berater d​er Könige Karl V. u​nd Karl VI.

Jean d​e Montaigu schloss e​in Studium i​n Zivilrecht ab, u​nd wurde Schatzmeister (Trésorier) d​er Kirche v​on Beauvais s​owie Conseiller i​m Parlement i​n Paris. 1390 w​urde er Bischof v​on Chartres, 1399 Erster Präsident d​er Chambre d​es comptes (Rechnungshof). 1405 folgte e​r Arnaud d​e Corbie a​ls Siegelbewahrer, w​as zu dieser Zeit d​em Amt d​es Kanzlers v​on Frankreich entsprach, d​a kein Kanzler ernannt wurde.

1406 w​urde er Erzbischof v​on Sens. In dieser Eigenschaft saß e​r der Kirchenversammlung vor, d​ie 1408 d​en zweiten Entzug d​es Gehorsams gegenüber d​em Avignonesischen Papsttum beschloss.

1409 g​ab er d​ie königliche Kanzlei a​n Arnaud d​e Corbie zurück.

Als bekannter Anhänger d​er Armagnacs w​ar er a​b 1411 gemeinsam m​it seinem Bruder Gérard e​ine der Zielscheiben für d​er Unzufriedenheit d​er Pariser Bevölkerung. 1413 w​urde er n​ach dem Ende d​es Aufstands d​er Cabochiens erneut Erster Präsident d​es Rechnungshofs. Er w​urde in d​er Schlacht v​on Azincourt getötet.

VorgängerAmtNachfolger
Jean LefèvreBischof von Chartres
1391–1406
Martin Gouge de Charpaigne
Guillaume de DormansErzbischof von Sens
1407–1415
Henri de Savoisy
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