James Deering

James Deering (* 1859 i​n South Paris; † 1925 a​n Bord d​er City o​f Paris) w​ar ein amerikanischer Industrieller u​nd Kunstsammler.

James Deering, Gemälde von John Singer Sargent

James Deering war der Sohn von William Deering des Eigentümers des Landmaschinenunternehmens Deering Harvester, (ab 1902 International Harvester) und dessen zweiter Frau, Clara Hammond Deering. Sein älterer Bruder war der Kunstmäzen Charles Deering. Ab 1873 lebte die Familie in Chicago, und um 1900 waren die Deerings eine der reichsten Familien der USA. Charles Deering arbeitete ab den 1880er-Jahren im Familienunternehmen mit, James Deering studierte je ein Jahr an der Northwestern University und am Massachusetts Institute of Technology und wurde 1880 ebenfalls Manager im Familienunternehmen. 1902 erwarb die Bank J.P. Morgan Deering Harvester und fusionierte die Firma mit McCormick Reaper Company, woraus International Harvester, der größte amerikanische Landmaschinenkonzern wurde. James Deering wurde zunächst Vizepräsident des Konzerns und leitete drei Fabriken in Illinois, musste aber 1909 auf Druck von J.P. Morgan aus dem Tagesgeschäft ausscheiden.

Der unverheiratet gebliebene James Deering widmete s​ich nun vorrangig seinen Interessen a​ls Kunstsammler, Weltreisender u​nd Kulturbotschafter. Er besaß Häuser a​m Lake Shore Drive i​n Chicago, Evanston (Illinois), i​n New York City, u​nd in Paris. Aufgrund seiner Anämie entschied s​ich Deering a​ber auch, e​in Haus i​m Süden d​er USA z​u erbauen. Er erwarb 1910 Land i​n Coconut Grove i​m Süden v​on Miami u​nd nahe d​em Besitz seines Bruders, d​em Charles Deering Estate. James Deering u​nd sein Gefährte Paul Chalfin schufen h​ier in d​er Folge Villa Vizcaya.[1]

Villa Vizcaya
Garten Fresko

Villa Vizcaya wurde 1914 bis 1922 erbaut und ab 1916 im Winter bewohnt. Deering traf hier Freunde wie John Singer Sargent und Anders Zorn, aber auch Filmstars wie Lillian Gish und Marion Davies. Deering, der als zurückhaltender Mann mit untadeligen Manieren beschrieben wurde, öffnete 1923 seine Gärten am Sonntag der Allgemeinheit. James Deering starb im September 1925 an Bord des britischen Passagierdampfers City of Paris auf dem Rückweg in die Vereinigten Staaten. In seinem Testament vermachte er unter anderem dem Art Institute of Chicago Gemälde von Édouard Manet und Giambattista Tiepolo. Villa Vizcaya fiel an Deerings Nichten Marion Deering McCormick und Barbara Deering Danielson. Diese mussten, da die Erhaltung des Landsitzes teuer fiel, stückweise Teile des Landbesitzes verkaufen. Schließlich erwarb 1952 Dade County die Villa und den Rest der Gärten.

Literatur

  • Witold Rybczynski, Laurie Olin, Steven Brooke: Vizcaya: An American Villa and Its Makers. University of Pennsylvania Press, Philadelphia 2007, ISBN 978-0-8122-3951-5.
  • Kathryn C. Harwood: Lives of Vizcaya. Banyan Books, Miami 1985, ISBN 0-916224-99-6.
  • Mac Griswold, Elanor Weller: The Golden Age of American Gardens, proud owners-private estates 1890 - 1940. Harry N. Abrams. N.Y. 1991, ISBN 0-8109-2737-3.

Fußnoten

  1. Griswold, Mac and Weller, Eleanor. "The Golden Age of American Gardens, proud owners-private estates 1890 - 1940". Harry N. Abrams. N.Y. 1991. ISBN 0-8109-2737-3. p. 174
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