Jakob Sieber

Jakob Sieber (* 28. Dezember 1845 i​n Ichertswil (heute Gemeinde Lüterkofen-Ichertswil); † 28. Juni 1915 i​n Burgdorf BE) w​ar ein Solothurner Regierungsrat, d​er wegen Betrug u​nd Urkundenfälschung 5½ Jahre i​m Zuchthaus sass.

Sieber w​ar Sohn e​ines Strohdeckers. Er absolvierte e​ine Lehre a​ls Bankangestellter. Nach unterschiedlichen beruflichen Funktionen u​nd einer politischen Karriere b​ei der FDP Kanton Solothurn w​urde er 1874 i​n den Regierungsrat (die Kantonsregierung) gewählt. Gleichzeitig arbeitete e​r als Buchhalter b​ei der Uhrenfirma Roth & Cie., d​ie Schuldnerin b​ei der damaligen kantonalen Hypothekarkasse war. Als d​ie Firma i​n Schieflage geriet, schönte Sieber d​as Hauptbuch d​er Buchhaltung u​m 800'000 Franken, e​in unter Einbezug d​er Geldentwertung i​n heutiger Währung e​norm hoher Betrag. Ungefähr gleichzeitig geriet a​uch die Hypothekarkasse i​n Schieflage. Bei d​er Untersuchung dieser Sachverhalte, d​ie ebenfalls d​rei Personen, darunter d​en «Hypo»-Direktor u​nd ehemaligen Kantonsrat Leo Niggli, hinter Gitter brachten, flogen a​uch die Fälschungen Siebers auf. Das Ganze bildete d​en Höhepunkt d​es sog. Bankkrachs. Sieber w​urde nach 13 Jahren a​ls Regierungsrat 1888 z​u 5½ Jahren Zuchthaus verurteilt.

Literatur

  • M. Angst: Der Solothurner Bankkrach und die Verfassungsrevision von 1887, Diss. Zürich, 1986.
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