Jakob Scheiner
Jakob Scheiner (* 22. Februar 1820 in Sohlbach; † 8. Dezember 1911 in Potsdam) war ein deutscher Maler.
Leben
Jakob Scheiner wuchs in Ferndorf auf und begann 1835 eine Ausbildung in einem Vermessungsbüro in Siegen. 1845 gründete er die Lithografische Anstalt J. Scheiner & Comp. in Siegen, die er aber 1854 wieder aufgab.
Aus seiner 1849 mit Johanna Beyer geschlossenen Ehe ging am 2. Juli 1852 der Sohn Friedrich Wilhelm hervor, der ein bekannter Kunstmaler werden sollte.
1854 zog die Familie Scheiner nach Köln, wo Jakob zwei Jahre später eine Anstellung bei der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft fand. 1872 machte er sich jedoch als freischaffender Künstler selbstständig. Später arbeitete er gemeinsam mit seinem Sohn Jakob als Maler in Köln. Seine Motivauswahl – neben seiner Heimat Siegerland insbesondere Kölner Stadtmauer, Altstadt, Hafen, Verkehrswege und Industrieanlagen (Industriemalerei) – umfasste einen ausführlichen Einblick in das Stadtbild Kölns im 19. Jahrhundert.
Jakob Scheiner entwickelte sich ohne einschlägige Ausbildung vom technischen Zeichner und Gebrauchsgrafiker über den Beruf des Lithografen und Landschaftszeichners zu einem über die Grenzen seiner Heimat bekannten Maler, dessen Werke auch auf Weltausstellungen in Paris 1867 und Wien 1873 zu sehen waren.
1908 verstarb Scheiners Ehefrau. Er zog nach Potsdam zu seinem jüngeren Sohn Julius (Astronom der Sternwarte dort), wo er 1911 verstarb. Jakob Scheiner ist auf dem Alten Friedhof beigesetzt.
Literatur
- Paul Steinebach: Jakob und Wilhelm Scheiner. Verlag Vorländer, Siegen 1986, ISBN 3-923483-01-8.
- Gabi Steinebach: Das Bild der Stadt im Werk von Jakob und Wilhelm Scheiner. Ein Beitrag zur Kunst- und Kulturgeschichte des Rhein- und Siegerlandes im 19. Jahrhundert. Dortmund 1992 Bonn, Univ., Diss., 1991