Jakob Lebel
Jakob Lebel oder auch Jacques Lebel ist eine alte Sorte des Kulturapfels (Malus domestica).
Jakob Lebel | |
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Synonyme | Jacques Lebel, Gelber Mecklenburger, Eisenbahner[1] |
Jakob Lebel | |
Art | Kulturapfel (Malus domestica) |
Herkunft | Amiens (Frankreich) |
bekannt seit | um 1825 |
Markteinführung | 1849 |
Abstammung | |
Liste von Apfelsorten |
Frucht
Die Früchte sind 6 bis 7 cm hoch und 8 bis 10 cm breit und flachrund. Ihre Schale ist zunächst gelblich-grün, färbt sich jedoch mit der Reife gelb mit roten Streifen auf der Sonnenseite. Das Fruchtfleisch ist von gelblich-weißer Farbe und wird als saftig und säuerlich, aber mürbe und ohne Würze beschrieben. Er wird daher in erster Linie als Back- und Mostapfel angesehen. Am Kelch weisen die Äpfel breite, aber flache Rippen auf. Die Stielhöhle ist weit, jedoch unregelmäßig gebuchtet und gelegentlich berostet. Der Stiel ist kurz und dick.[2][3]
Die Äpfel sind ab Mitte September bis Oktober pflückreif, sollten aber zum Frischverzehr möglichst spät geerntet werden, da so noch eine weitere Qualitätsverbesserung möglich ist. Ohne geeignete Lagerung halten sich die Äpfel nur bis November.[3] Im Kühllager ist diese Sorte bis Januar haltbar. Während der Lagerung bilden die Früchte einen fettigen Überzug.[2]
Baum
Der Baum hat dicke Triebe, die sich unter der Fruchtlast nach unten neigen. Aufgrund des starken Wuchses wird dieses Problem aber ausgeglichen. Er ist auch zum Anbau in höheren Lagen geeignet und hat nur geringe Ansprüche an den Boden. Da die Früchte eher lose am Baum hängen, wird ein Anbau in windgeschützter Lage empfohlen.[2]
Da diese Sorte triploid ist, ist sie als Befruchter nicht geeignet.[3] Die Sorte ist anfällig für Apfelschorf[4] und Stippe.
Geschichte
Die Sorte wurde um 1825 in Amiens (Frankreich) von Jacques Lebel gefunden, wodurch sie auch ihren Namen erhielt. Sie wurde dann ab 1849 von der Baumschule Leroy in den Handel gebracht. In den 1920er-Jahren war der Jakob Lebel eine der drei Apfelsorten, die zu Reichsobstsorten gewählt wurden. In Rheinland-Pfalz ist die Sorte seit 1902 verzeichnet und häufig anzutreffen.[3] Um 1900 wurde aus Jakob Lebel und Ontario die Sorte Edler von Leipzig gezüchtet.[5]
Literatur
- Bayerischer Landesverband für Gartenbau und Landespflege (Hrsg.): Altbewährte Apfel- und Birnensorten. Obst- und Gartenbauverlag, München 2014, ISBN 978-3-87596-088-4, S. 26.
- Walter Hartmann, Eckhart Fritz: Farbatlas Alte Obstsorten. Ulmer-Verlag, S. 93.
Weblinks
- Karteikarte der Sorte in der BUND-Lemgo Obstsortendatenbank
- Jakob Lebel beim Verband der Bediensteten für Obstbau, Gartenbau und Landespflege e.V. (Baden-Württemberg)
- Jakob Lebel beim Kompetenzzentrum Obstbau-Bodensee in Bavendorf (KOB)
Einzelnachweise
- Johann-Heinrich Rolff: Der Apfel – Sortennamen und Synonyme. S. 207.
- Auszug aus Unsere besten Deutschen Obstsorten, Bechtholdverlag, Wiesbaden, ca. 1930. (PDF; 477 kB) Abgerufen am 25. Mai 2014.
- Sortenempfehlungen für den Streuobstbau in Rheinland-Pfalz, DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück und Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht. (PDF; 133 kB) Abgerufen am 9. April 2019.
- Franco Weibel und Andreas Häseli: Organic Apple Production. In: D.C. Ferree und I.J. Warrington (Hrsg.): Apples. Botany, Production and Uses. CABI Publishing 2003, ISBN 0-85199-592-6, S. 561.
- Manfred Fischer in Obst & bGarten: Die ganze Welt des Apfels, April 2006, S. 121.