Jacob Bernstein-Kohan
Jacob Bernstein-Kohan (Jakob Bernstein-Kohen, russisch: Kogan; auch: Kohan-Bernstein oder Bernstein-Cohan oder Bernstein-Cohen; * 1859 in Chișinău, Gouvernement Bessarabien, Russisches Kaiserreich, heute Moldawien; † 12. Mai 1929 in Dnepropetrowsk) war russischer Arzt und Zionist, früh Mitglied der Chowewe Zion, von 1897 bis 1905 Mitglied des Grossen, von 1905 bis 1907 des Engeren Aktionskomitees; Leiter des zionistischen Korrespondenzbureaus in Russland (in Kischinew; eine Position, die er, sehr zu Missfallen Herzls, im August 1901 durch einen ungerechten Rundbrief nutzte, um gegen die zionistische Führung zu opponieren und Stimmung zu machen).
Jacob Bernstein-Kohan war einer der Führer und Ideologen der „demokratisch-zionistischen Fraktion“ (1901) und führender russischer Opponent gegen den Uganda-Plan. Von 1907 bis 1910 arbeitete er als Arzt in Palästina, das er wegen Konflikten mit konservativen Siedlern verließ (heftiger Generationskonflikt in Petach Tikwa im Sommer 1909, währenddessen er zeitweise der von den „Jungen“ favorisierte Vorsitzende des Dorfausschusses war, später aber zurücktreten musste).
1925 kehrte er zwar wieder zurück, nahm dann aber bald einen Arztposten in jüdischen Landwirtschaftssiedlungen in der Ukraine an.
Auf dem 2. Zionistenkongress 1898 hatte er für einen peinlichen Zwischenfall gesorgt, weil er ständig von der „Armut“ der zionistischen Bewegung redete, während Herzl doch die Türkei mit Macht, Einfluss und Geld der Zionisten beeindrucken und gewinnen wollte.