Jüdischer Friedhof (Halle)
Der jüdische Friedhof in Halle (Saale) befindet sich an der Humboldtstraße und wurde 1869 eingeweiht. Er war Ersatz für den 1693 am Töpferplan in der Nähe zum Stadtgottesacker angelegten ersten Friedhof der jüdischen Gemeinde nach ihrer Neugründung in Halle im 17. Jahrhundert. Der neue Friedhof umfasst ein Areal von nur knapp einem Hektar, auf dem mehrere hundert Grabmäler stehen. Beerdigungen fanden bis 1929 statt, in Familiengräbern noch bis 1940. Mitglieder der jüdischen Gemeinde werden seitdem auf dem Neuen Jüdischen Friedhof, einem abgetrennten Areal des Gertraudenfriedhofes, beigesetzt.
Die 1894 errichtete Trauerhalle wird seit Ende des Zweiten Weltkrieges als Synagoge der Halleschen Gemeinde genutzt, da die innerstädtische Synagoge nach den Zerstörungen des Nationalsozialismus und der späteren Umnutzung des Geländes nicht mehr wiederzuerrichten war.
Während des Anschlags auf die Synagoge Halle am 9. Oktober 2019 wurden auf den nebenan gelegenen Jüdischen Friedhof Brandsätze geworfen.
Literatur
- Holger Brülls, Thomas Dietzsch: Architekturführer Halle an der Saale. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-496-01202-1.
- Michael Pantenius: Stadtführer Halle. Gondrom Verlag, Bindlach 1995, ISBN 3-8112-0816-0.
Weblinks