Jägerkaserne (Trier-Nord)
Die Jägerkaserne ist eine Kaserne in Trier, Rheinland-Pfalz in der Herzogenbuscher Straße, am Nells Ländchen. Sie wurde in den 1910ern für das Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 7 erbaut und erhielt nach ihrer Fertigstellung im Jahr 1913 den Namen „Jägerkaserne“. Die Kaserne ist in Trier hauptsächlich unter ihrem späteren Namen „Quartier Castelforte“ bekannt und ist nicht zu verwechseln mit der Jägerkaserne (Trier-West). Bei der ehemaligen Jägerkaserne handelt es sich um eine Denkmalzone und ist im örtlichen Denkmalverzeichnis eingetragen.[1]
Geschichte
Von 1919 bis 1930 war die Kaserne von den Franzosen belegt und erhielt den Namen: „Quartier de l´Yser“. Zeitweise lag dort das 6e régiment de cuirassiers. Am 18. Februar 1933 wurde im Kammer- und Fahrzeuggebäude der „Sender Trier“ eröffnet. Damit wurde die Stadt an das deutsche Rundfunknetz angeschlossen. Zum Betrieb wurden zwei hölzerne Masten von je 60 m erforderlich, die ein Jahr später, durch einen 106 m hohen Holzmast ersetzt wurden. Der Sender wurde am 30. September 1936 demontiert und nach Koblenz verbracht.
Nachdem die Wehrmacht die Kaserne übernahm, wurde der Namen in „Neue Goeben-Kaserne“ geändert. Stationiert war dort das I. Bataillon des Infanterie-Regiments 105 („Die 105er“), das II. Bataillon lag in der „Neuen Hornkaserne“, die in unmittelbarer Nähe lag. Das III. Bataillon der „105er“ lag in Wittlich. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kaserne am 11. Juli 1947 erneut von den Franzosen besetzt und bekam den Namen: „Quartier Castelforte“. Das „1ere Regiment Commandement et de Soutien“ (1° RCS, Führungsunterstützungsregiment) nutze die Kaserne bis zum 23. März 1992. Das Regiment verabschiedete mit einer großen Parade auf dem Kasernengelände und wurde bis zum Juli 1992 aufgelöst. Das 15 ha große Kasernengelände wurde zum Konversionsgelände. Heute befindet sich dort ein großer Möbelmarkt, eine Baumarktkette, ein Business-Service T-Punkt der Deutschen Telekom und andere kleinere Gewerbe. Ein siebenteiliges Gebäudeensemble der Kaserne, bestehend aus zwei- und dreigeschossigen Walmdachbauten in barockisierendem Heimatstil, sind erhalten geblieben (Herzogenbuscher Straße 10, 12, 14, 16, 18, Cläre-Prem-Straße 1, 3). Diese gelten als Denkmalzone, die übrigen Gebäude wurden abgetragen.[2] 1999 verlagerte die IHK Trier ihren Sitz vom Kornmarkt in die Gebäude der ehemaligen Kaserne[3] ebenso wie die Trierer Volksbank.
Literatur
- Adolf Welter: Trier in der Besatzungszeit 1918–1939. Petermännchen-Verlag der Trierer Münzfreunde, 1992, ISBN 3-923575-11-4.
- Elisabeth Dühr, Frank G. Hirschmann, Christl Lehnert-Leven: Trierer Garnisonsbuch. Stadtmuseum Simeonstift Trier, 2007, ISBN 3-930866-22-6.
Weblinks
- Masterplan Trier-West, Stadterneuerungskonzept auf cms.trier.de
- Veröffentlichung BMVg Stationierungskonzept 2011 auf bmvg.de
- Stationierungskonzept 2011 Rheinland-Pfalz (PDF-Datei) auf bundeswehr.de
- Martiner Hof auf institut-martiner-hof.de
- Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz auf gdke-rlp.de
- Zur Suche nach Kulturgütern: Denkmalzone ehemalige Jägerkaserne in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
Einzelnachweise
- Denkmalliste Trier als PDF, abgerufen am 20. Juni 2017.
- Eintrag zu Haus Herzogenbuscher Straße 10 (Denkmalzone ehemalige Jägerkaserne) in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier; abgerufen am 24. Februar 2016.
- Gelungene Synthese aus Trierischer Volksfreund vom 13. Juli 2006.