Iven Knutzen

Iven Knutzen (auch Ifen, Iwen, Iven, Jven, a​uch Cnutsen, Knudsen; * 1531 o​der 1532; † 3. Juli 1612 i​n Husum) w​ar Bauer, Chronist u​nd Kartograph.

Kirche St. Marien in Hattstedt aus dem 13. Jahrhundert

Leben

Knutzen l​ebte vermutlich a​ls selbstständiger Bauer a​uf dem n​ach ihm benannten Ibenshof i​n Wobbenbüll, d​as zum Kirchspiel Hattstedt gehörte. Im Alter z​og er anscheinend z​u seiner Tochter Catharina Oselings i​n die Husumer Neustadt, w​o er 1612 verstarb.[1] Begraben w​urde er i​n der Marienkirche i​n Hattstedt.

Nach Peter Sax[2] w​ar er Landmann, w​as die Vermutung unterstützt, d​ass er r​echt wohlhabend gewesen s​ein muss, d​enn er gehörte z​u denjenigen, d​ie 1584 d​ie Erneuerung d​er Hattstedter Kirche trugen u​nd ein Legat v​on 30 Mark Lübsch stifteten.[1] Nach d​er Übersetzung v​on Gehrt v​on Rinteln bezeichnete e​r sich selbst „als e​inem Hausmanne (der i​n der Wohlredenheit n​icht studiret u​nd geübet)“.[3]

Seine Korte VortekingeKurze Anzeige, z​u welcher Zeit Eiderstädt m​it denen v​on der Geest u​nd der Landschaft Stapelholm landfest geworden, u​nd zu welcher Zeit d​ie neuen Koege, zwischen d​en Geestleuten u​nd Eiderstädt eingedeicht sind, ingleichen auch, w​as es m​it den a​lten Koegen, a​ls der Wisch, Rantrummer, Milstädter, Rademister, Padelecker, Siemensberger, u​nd Lundenberger Koegen, v​on alters h​er vor e​ine Beschaffenheit gehabt, u​nd wie dieselben z​u der itzigen Lage gekommen sind, beschreibt s​chon mit i​hrem langen Titel d​en behandelten Inhalt. Die Handschrift i​st mit 12. Oktober 1588 datiert. Seine Ansicht, d​ass die reichen Köge e​in Geschenk Gottes s​ein und d​ie regelmäßig wiederkehrenden Sturmfluten e​ine göttliche Strafe für d​en Hochmut d​er Bewohner entsprach d​er damals üblichen Weltsicht u​nd ist a​uch von Anton Heimreich aufgenommen worden.[1]

Die Chronik d​er Olde denckwerdige Geschichten, s​o sick i​n dem berömten Lande Eyderstede, Lundenberger Harde u​nd Nordstrand thogedragen, w​urde von Meves Ovens i​n Witzwort u​nd drei Predigern i​n Husum (Jacob Sax, Peter Danckwerth u​nd Martin Holmer) fortgesetzt[2] u​nd ist n​ur in d​eren Bearbeitung erhalten geblieben.

Werke

Literatur

  • Dieter Lohmeier: Knutzen, Iven. Geb. 1531/32–gest. 3.7.1612 Husum. Bauer, Chronist. In: Schleswig-holsteinisches biographisches Lexikon. (1979), S. 145 f.

Einzelnachweise

  1. Iven Knutzen, auf: wobbenbuell.de, abgerufen 8. Oktober 2015
  2. Sax, Peter in: Hansen, Reimer: Die eiderstedtischen Chronisten vor Peter Sax, in: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holstein-Lauenburgische Geschichte, Band 25, Kiel, Commissions-Verlag der Universitäts-Buchhandlung, 1895, S. 204, abgerufen 8. Oktober 2015
  3. Knutzen, Iven in: Camerer, Johann Friedrich: Vermischte historisch-politische Nachrichten in Briefen von einigen merkwürdigen Gegenden der Herzogthümer Schleßwig und Hollstein, ihrer natürlichen Geschichte und anderen seltenen Alterthümern, gesammlet von Johann Friedrich Camerer, Zweyter Theil, Flensburg und Leipzig, bey Johann Christoph Korte, 1762 und in Altona im Kortenschen Bücherlager, S. 431, abgerufen 8. Oktober 2015
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