Ishihara-Farbtafel
Die Ishihara-Farbtafeln sind Farbtafeln zur Aufdeckung einer Rot-Grün-Sehschwäche. Entwickelt und später benannt wurden sie nach dem japanischen Augenarzt Shinobu Ishihara, der diesen Test 1917 erstmals beschrieb.[1]
Der Test wird mit einer Scheibe durchgeführt, auf der runde Farbflecken in unterschiedlichen Farbnuancen und Größen angeordnet sind. Personen mit normaler Farbsehfähigkeit können daraus Zahlen oder Buchstaben lesen, während Probanden mit einer Farbsehschwäche Schwierigkeiten damit haben oder dies nicht können, in dem sie falsche Zahlen auf Grund der Helligkeitswerte herauslesen. Typischerweise müssen bei dem Test mehrere Farbtafeln betrachtet werden. Damit ist es möglich, den Grad der Farbsehschwäche abzuschätzen. Von einer Rot-Grün-Sehschwäche (Protanomalie, Deuteroanomalie) sind etwa 8–9 % aller Männer (d. h. etwa einer unter elf) und etwa 0,5–0,8 % der Frauen (etwa eine unter 130–200) in westlichen Ländern betroffen. Eine Blau-Gelb-Sehschwäche (Tritanomalie) ist dagegen sehr selten (weniger als 1 unter 10.000).[2][3] Wenn sie gering ausgeprägt ist, fällt die Rot-Grün-Sehschwäche im Alltag praktisch nicht auf und die Betroffenen werden zum ersten Mal damit bei der Betrachtung der Ishihara-Tafeln konfrontiert. Bestimmte Berufe, bei denen es entscheidend auf gutes Sehvermögen ankommt (z. B. Pilot), sind für Personen mit deutlicher Farbsehschwäche jedoch nicht möglich.
- Farbtafel 1 („12“)
- Farbtafel 11 („6“)
- Farbtafel 19 (Keine Zahl hinterlegt; manche Menschen mit Rot-Grün-Schwäche erkennen eine „2“.)
- Farbtafel 23 („42“)
Einzelnachweise
- Shinobu Ishihara: Tests for Colour Blindness. Handaya Hongo Harukich, Tokyo 1917.
- William H. Swanson, Jay M. Cohen: Color vision. In: Ophthalmology Clinics of North America. Bd. 16, Nr. 2, June 2003, ISSN 0896-1549, S. 179–203, PMID 12809157, doi:10.1016/S0896-1549%2803%2900004-X.
- Maureen Neitz, Jay Neitz: Molecular Genetics of Color Vision and Color Vision Defects. In: Archives of Ophthalmology. Bd. 118, Nr. 5, May 2000, ISSN 0093-0326, S. 691–700, PMID 10815162, doi:10.1001/archopht.118.5.691.