Ischämische Colitis
Eine ischämische Colitis ist eine nichtinfektiöse Entzündung des Darms infolge einer diffusen Durchblutungsstörung (Ischämie) meist auf dem Boden einer generalisierten Arteriosklerose, seltener auch als Folge einer intensivmedizinischen Langzeittherapie mit vasokonstriktorischen Medikamenten.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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K55.0 | Akute Gefäßkrankheiten des Darmes - Subakute ischämische Kolitis |
K55.1 | Chronische Gefäßkrankheiten des Darmes - Chronisch-ischämische Kolitis |
K55.9 | Gefäßkrankheit des Darmes, nicht näher bezeichnet - Ischämische Kolitis ohne nähere Angabe |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Klinisch finden sich schmerzhafte, schleimig-blutige Durchfälle, eventuell mit paralytischem Ileus und nachfolgender Durchwanderungsperitonitis. Bei einem vollständigen Gefäßverschluss kommt es zum sog. Mesenterialinfarkt mit nachfolgender Nekrose eines Darmabschnittes.
Die Erkrankung ist zunächst als reversibel anzusehen. Bei Sanierung der Minderdurchblutung (gefäßchirurgisch oder via Ballonkatheter bei Arteriosklerose, Reduktion der intensivmedizinischen Maßnahmen) bestehen gute Chancen auf Heilung. Ist eine Nekrose entstanden, kann der betroffene Darmabschnitt nur chirurgisch entfernt werden. In diesem Fall ist die Prognose eher schlecht.
Literatur
- Buchta, Höper, Sönnichsen (Hrsg.): Das Hammerexamen: Repetitorium für den 2. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung. 2. Auflage. Urban & Fischer in Elsevier, München 2008, ISBN 978-3-437-43801-1, S. 705 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Kahl (Hrsg.): Interventionelle Endoskopie: Lehrbuch und Atlas. 1. Auflage. Urban & Fischer in Elsevier, München, Jena 2006, ISBN 978-3-437-23620-4, S. 72–73 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).