Irawati Karve

Irawati Karve (* 15. Dezember 1905 i​n Myanmar; † 11. August 1970) w​ar eine indische Anthropologin, Soziologin, Autorin u​nd Hochschullehrerin. Sie gründete d​ie Abteilung für Anthropologie a​n der damaligen Poona University.

Irawati Karve

Leben und Werk

Karve w​urde in e​ine wohlhabende Familie d​er Chitpavan Brahmanen a​ls Tochter v​on Ganesh Hari Karmarkar geboren, d​er für d​ie Burma Cotton Company arbeitete. Sie w​urde nach d​em Fluss Irawaddy benannt. Sie besuchte d​as Mädcheninternat Huzurpaga i​n Pune u​nd studierte anschließend Philosophie a​m Fergusson College, d​as sie 1926 m​it einem Bachelor o​f Arts i​n Philosophie abschloss. Anschließend erhielt s​ie ein Dakshina-Stipendium für e​in Soziologiestudium b​ei G. S. Ghurye a​n der University o​f Mumbai u​nd erwarb 1928 e​inen Master-Abschluss.

Sie heiratete 1926 den Pädagogen und Direktor des Fergusson College Dinkar Dhondo Karve. Ihr Schwiegervater Dhondo Keshav Karve hatte die SNDT-Frauenuniversität in Bombay gegründet, die die erste Frauenuniversität in Indien war. 1928 studierte sie mit einem Darlehen bei Eugene Fischer am Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik in Berlin-Dahlem, promovierte dort 1930 und kehrte dann zu ihrem Ehemann nach Indien zurück. Sie arbeitete von 1931 bis 1936 als Administratorin an der SNDT Women's University in Bombay. 1939 unterrichtete sie bis zum Ende ihrer Berufstätigkeit am Deccan College in Pune.

Sie gründete und war viele Jahre Leiterin der Abteilung für Soziologie und Anthropologie am Deccan College in Pune (heute Savitribai Phule Pune University). 1947 leitete sie die Anthropologie - Abteilung des National Science Congress in Neu-Delhi. Sie war einige Zeit Vizekanzlerin des SNDT College. 1951 wurde sie von der School of Oriental and African Studies der University of London in England eingeladen, wo sie den ersten Entwurf des Buches über die Verwandtschaftsorganisation in Indien vorbereitete. Sie wurde auch von der Humanities Division der Rockefeller-Stiftung der Vereinigten Staaten eingeladen und reiste von New York nach San Francisco, um Kollegen zu treffen und mit ihnen über Anthropologie zu sprechen.

1968 erhielt s​ie den Sahitya Akademi Award für i​hr Buch Yugant [1].

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Yuganta: The End of an Epoch, 2006
  • Kinship Organization in India, 1990, ISBN 978-8121505048
  • Gangaajal (Marathi), Generic; 2011th edition, 2015
  • Bhowara, Deshmukh and Company Publishers Pvt Ltd; 5th Edition, 1960
  • Yugant, Deshmukh and Company Publishers Pvt Ltd; 16th Edition, 1967
  • Racial Problems In Asia, 2018, ISBN 978-1378176528

Einzelnachweise

  1. AKADEMI AWARDS (1955-2019). Abgerufen am 30. November 2020.
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