Internationale Deutsche Schule Brüssel
Die internationale Deutsche Schule Brüssel (Abkürzung iDSB) ist die Deutsche Auslandsschule in Brüssel. Sie wurde 1803 (also noch vor der Staatsgründung Belgiens 1830) ins Leben gerufen.
Internationale Deutsche Schule Brüssel | |
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Schulform | Bilinguale Vorschule, Grundschule, Realschule, Gymnasium, Fachoberschule |
Gründung | 1803 |
Adresse |
Lange Eikstraat 71 |
Ort | Wezembeek-Oppem |
Provinz | Provinz Flämisch-Brabant |
Staat | Belgien |
Koordinaten | 50° 51′ 9″ N, 4° 29′ 32″ O |
Träger | Deutscher Schulverein Brüssel (asbl) |
Schüler | 560 |
Leitung | Jörg Heinrichs[1] |
Website | www.idsb.eu |
Auf einem Gelände im Brüsseler Vorort Wezembeek-Oppem lernen etwa 560 Schülerinnen und Schüler.[2] Ein Team aus rund 80 Pädagogen, Erziehern und Verwaltungsmitarbeitern arbeitet an der iDSB. Träger der Privatschule und der angeschlossenen Bilingualen Vorschule ist der Deutsche Schulverein Brüssel vzw.
Bildungsangebot
Das Bildungsangebot umfasst eine bilinguale Vorschule, eine Grundschule, einen Real- und Fachoberschulzweig sowie ein Gymnasium. 2003 hat die iDSB als erste deutsche Auslandsschule eine Fachoberschule für Wirtschaft und Verwaltung eingerichtet, die ab Schuljahr 2014/2015 um den Fachbereich Sozialwesen erweitert wurde. Es werden alle deutschen Schulabschlüsse bis zum Abitur und dem deutschen internationalen Abitur vergeben. Alle Zeugnisse und Abschlüsse der Internationalen Deutschen Schule Brüssel sind von der Kultusministerkonferenz anerkannt und inländischen Testaten gleichgestellt.
In der Bilingualen Vorschule erwerben Kinder ab drei Jahren bereits früh Kenntnisse und Kompetenzen, um ihnen den Übergang in die Grundschule ermöglichen. In altersgemischten Gruppen kümmert sich ein zweisprachiges Erzieherinnenteam auf Deutsch-Englisch oder Deutsch-Französisch um die Kleinsten. Bilinguale Vorschule und Grundschule orientieren sich pädagogisch am Thüringer Bildungsplan für Kinder bis zehn Jahre.
Hauptunterrichtssprache ist Deutsch. Der Fremdsprachenunterricht umfasst die Sprachen Englisch, Französisch, Spanisch, Niederländisch, Latein und Italienisch. In der Mittel- und Oberstufe werden Geschichte und Physik bilingual (Deutsch-Englisch) angeboten.
Schulleben
In den Klassen sind durchschnittlich 20 Schülerinnen und Schüler. Neben den Klassenräumen zählt ein Pausenhof, zwei Sporthallen, eine Bibliothek, die Schulmensa und das Bistro zur Infrastruktur der Schule. Dem Einblick in mögliche Lebenswelten dienen berufsorientierende Praktika, die jährliche Berufsbörse, Exkursionen und Studienfahrten und die Besuche außerschulischer Partner im Unterricht. Die Ganztagsbetreuung wurde in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut. Ein breites DaZ/DaF-Angebot (Deutsch als Zweit- bzw. Fremdsprache) soll auch nichtdeutschen Schülern eine schnelle Integration ermöglichen.
Geschichte
- 1803: Gründung
- 1860: mehr als 300 Schüler
- 1879: Schließung wegen Wegfalls städtischer Subventionen
- 1890: Vorbereitung zur Neugründung
- 1892: Feierliche Eröffnung
- 1910: Besuch der deutschen Kaiserin
- 1918: Letzte Reifeprüfung
- 1929: Wiederaufnahme des Schulbetriebs
- 1944: Ausgabe der letzten Zeugnisse, anschließend Auflösung der Schule
- 1952: Neugründung der Schule und Beginn des Schulbetriebs
- 1969: Neubau; 1970 Umzug in das neue Gebäude in der Lange Eikstraat 71 in Wezembeek-Oppem
- 2002: Neuer Schulzweig: die Fachoberschule
- 2005: Umbenennung in Internationale Deutsche Schule Brüssel
- 2005: Start des bilingualen Kindergartens
- 2005: Start des bilingualen Geschichts- und Physik-Unterrichts im Gymnasium
- 2007: räumliche Erweiterung der Schule durch Aufstellen von Pavillons
- 2008: Ausstattung der Schule mit Smartboards
- 2011: Erste DIAP-Prüfung
Auszeichnungen
Am 18. April 2008 wurde die iDSB mit dem Gütesiegel der BLI (Bund-/ Länderinspektion) ausgezeichnet. Die Schule erreichte ein Ergebnis von 3.26 (auf einer Skala von 4 = gut bis 1 = schlecht) bei diesem Test. Die iDSB gehörte zu den ersten Deutschen Auslandsschulen, die sich 2014 in der zweiten Runde der Bund-Länder-Inspektion – BLI 2.0 – den im Vergleich zum ersten Turnus vor sechs Jahren deutlich erhöhten Anforderungen stellen musste. Der Erfolg wurde von einer der Inspektorinnen zusammengefasst mit „Die Schule hat die Auflagen für die Auszeichnung mit dem Gütesiegel 'Exzellente Deutsche Auslandsschule' in allen Bereichen (über)erfüllt.“
Mit dem Projekt „Symposion 2006“ konnte der Schülerwettbewerb der DIHK „Schüler bauen weltweit Brücken“ gewonnen werden. Das Preisgeld von 40.000 € floss hauptsächlich in Unterrichtsmaterialien für die naturwissenschaftlichen Fächer.
Der Schulgebäudekomplex
Das heutige Hauptgebäude der Schule wurde 1967 von dem deutschen Architekten Karl Otto im Auftrag des Berliner Senats entworfen. Die 1970 eingeweihten Bauten bestehen aus standardisierten Konstruktionselementen, dem „System Brockhouse“, das viele Variationsmöglichkeiten beim Gebäudebau ermöglichte.
Das Nebengebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist dem unteren Alter vorbehalten und ist durch einen Zebrastreifen, der von Oberschülern beaufsichtigt wird, mit dem Hauptgebäude verbunden.
Ein Neubau des Schulgebäudes ist in Planung. Die Fertigstellung ist für 2022–2023 geplant.
Aus Brandschutzgründen wird das zweite Obergeschoss der Oberschule nicht mehr zu Unterrichtszwecken benutzt. Der daraus resultierende Mangel an Klassenzimmern wurde durch das Aufstellen von Wohncontainern auf dem Schulhof kompensiert. Dort befinden sich nun die Klassenräume der Klassen 8,9 und 10. In der Regel werden die zehnten Klassen in einem Holzcontainer unterrichtet, der in der Schule unter den Namen "Châlet am See" bekannt ist.
Siehe auch
Einzelnachweise
- Schulleitung. In: www.idsb.eu. Abgerufen am 28. November 2020.
- Internationale Deutsche Schule Brüssel, Weltverband deutscher Auslandsschulen, abgerufen 2. September 2020