Ingbert
Der heilige Ingbert (auch bekannt als Ingobert oder Ingebert) war ein legendärer Einsiedler, der vermutlich um 650 starb. Seine Einsiedlerzelle befand sich auf dem Gebiet der heutigen Stadt St. Ingbert, Saarland, die nach ihm benannt ist; eine Kirche seines Namens ist nicht erhalten, jedoch sollte die heutige St.-Engelberts-Kirche zur Zeit ihres Baus ursprünglich St. Ingobertus heißen. Sein Gedenktag ist der 22. Oktober. Der Name leitet sich von „Glanz durch Ingwio“ (althochdeutsch) ab.
Die Erwähnung Ingoberts geschieht im Zusammenhang mit der Nennung anderer Einsiedler, nämlich Wendelin, Wulfialich, Disibod, Carilef, Beatus und Bantus in der Gesta Treverorum sowie aus der von Abt Eberwein abgefassten Vita des Trierer Bischofs Magnerich. Über das Leben Ingberts ist wenig bekannt. Darstellungen zeigen den Heiligen als Einsiedler vor einer Höhle oder einem Kreuz. Der historische Kern im Leben dieser Legenden-Heiligen ist nicht verifizierbar, die zur Verfügung stehenden Quellen lassen nicht einmal eine sichere Datierung ins 7. Jahrhundert zu. Vermutungen gehen dahin, in ihnen Repräsentanten einer ersten christlichen und missionarisch orientierten Schicht von Germanen zu sehen, die das im Raum der Obermosel (Bistum Verdun) aufgenommene Christentum nach Osten weitertrugen. Faktisch werden sie im 12. Jahrhundert als Volksheilige verehrt und stehen als solche in hohem Ansehen.
Legenden schreiben Ingbert und den übrigen zeitgenössischen Einsiedlern eine Herkunft aus irischem und schottischem Adel zu.
Literatur
- Andreas Heinz: Heilige im Saarland. 2. Auflage, Saarbrücken 1991, ISBN 3-925036-44-X.
- Ekkart Sauser: Ingbert (Ingebert, Ingobert). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 17, Bautz, Herzberg 2000, ISBN 3-88309-080-8, Sp. 673.
Weblinks
- Literatur über den heiligen Ingbert in der Saarländischen Bibliographie
- Ökumenisches Heiligenlexikon