Informelle Gruppe
Als informelle Gruppen werden in der Soziologie und anderen Sozialwissenschaften soziale Gruppen bezeichnet, die sich mehr oder weniger spontan gebildet haben und weniger über formale Strukturen oder festgelegte Ziele verfügen. Die Strukturen können durch Rollenverteilung oder äußere Umstände geprägt sein.
In eine informelle Gruppe bzw. Clique kann man nicht einfach eintreten, sondern wird aufgrund bestimmter Merkmale oder aufgrund bereits bestehender Beziehungen zu Mitgliedern der Gruppe aufgenommen. Personen, die keine Mitglieder der informellen Gruppe sind oder sich nicht anpassen, bekommen die Grenzen schnell aufgezeigt.
Als typische informelle Gruppen werden die Cliquen bzw. Freundeskreise von Heranwachsenden, aber auch Skatrunden oder Freizeit-Fußballmannschaften angesehen.
Demgegenüber steht die formelle Gruppe, die diese formalen Strukturen bereits ausgebildet und eine feste Mitgliedschaft hat.
Beispiele
- Die Edelweißpiraten waren lockere Gruppierungen von Jugendlichen, die sich am Widerstand gegen den Nationalsozialismus beteiligten und beispielsweise der Hitlerjugend nicht beitraten
- Peergroups
Literatur
- Rudolf Bluhm: Clique – Zum Problem eines Machtphänomens. In: Manfred Bauschulte, Volkhard Krech, Hilge Landweer (Hrsg.): „Wege – Bilder – Spiele“. Festschrift zum 60. Geburtstag von Jürgen Frese. Aisthesis, Bielefeld 1999, ISBN 3-89528-209-X, S. 79–88.