Ilse Steinhoff
Ilse Steinhoff (* 1909 in Wuppertal-Barmen[1]; † 1974) war eine deutsche Fotografin und Kriegsreporterin.
Leben
Steinhoff, Tochter eines Fabrikanten, arbeitete zeitweise mit Werner Conitz zusammen. 1936 fotografierte sie bei den Olympischen Spielen[2], danach führten sie längere Bildreisen durch die ehemaligen deutschen Kolonien in Afrika.[3] 1942 war Steinhoff Kriegsreporterin in Bukarest[4], danach arbeitete sie für u. a. die Berliner Illustrierte Zeitung sowie die Münchner Illustrierte Zeitung.[5] Sie beteiligte sich an der SS-Hetzschrift "Der Untermensch".[6] Nach dem Krieg war sie in Saarbrücken als Bildjournalistin tätig, ab 1950 in Stuttgart als Reiseschriftstellerin und -fotografin.
Prozess um Urheberrecht
Ilse Steinhoffs Bilder von saarländischen Bergmannsbauern nahm der Briefmarkenkünstler Albert Decaris 1948 ohne Rücksprache zur Vorlage dreier Briefmarken. Steinhoff forderte nachträglich Honorar, was zu einem langwierigen Prozess führte.[7]
Werke
- Deutsche Heimat in Afrika – Ein Bilderbuch aus unsern Kolonien. Hrsg. vom Reichskolonialbund, Limpert 1939.
Literatur
- Claus-Christian W. Szejnmann, Maiken Umbach: Heimat, Region, and Empire: Spatial Identities under National Socialism The Holocaust and its Contexts. Springer 2016, ISBN 0-230-3911-17, S. 152.
Weblinks
Einzelnachweise
- Petra Rösgen: Frauenobjektiv: Fotografinnen 1940 bis 1950 Wienand 2001, ISBN 3-879-0975-26, S. 142.
- Bundeswehr Aktuell vom 22. Februar 2018: KRIEGS FOTOGRAFINNEN IN EUROPA 1914–1945 S. 6.
- Marion Beckers und Elisabeth Moortgat: Der weibliche Blick auf den Krieg - Abschnitt: Germaine Krull: Im Kampf gegen den Nationalsozialismus. In: info.arte.tv. 2. März 2016, abgerufen am 30. März 2018.
- Florian Star: So zogen Frauen mit der Kamera in die Weltkriege. In: welt.de. 1. Februar 2018, abgerufen am 30. März 2018.
- P. Swett, C. Ross, F. d’Almeida: Pleasure and Power in Nazi Germany. Springer 2011, ISBN 0-230-3069-0XS. 203.
- Der Untermensch. Abgerufen am 30. Oktober 2021.
- PROZESS Gewonnen und gepfändet. In: Spiegel 15/1951. 11. April 1951, abgerufen am 30. März 2018.