Hypolepse
Allgemein bezeichnet Hypolepse also eine „Textkultur, in der auf Texte mit Texten reagiert wird – durch Zustimmung, Ablehnung, Weiterführung, Korrektur usw.“[1] Es handelt sich dabei also um eine Frühform von Intertextualität.
Als Hypolepse (zu altgr. ὑπόληψις) bezeichnet man
- allgemein die Anschlussfähigkeit;
- im Rhapsodenwettkampf die Regel, dass der nächste Rhapsode genau dort in der Rezitation des Homertextes fortfahren muss, an der sein Vorgänger aufgehört hat;
- in der Rhetorik die Anknüpfung an das, was der Vorredner gesagt hat.
Siehe auch
- Anschlusskommunikation (Niklas Luhmann)
- Speicherzuwachs und Erinnerungsverlust
- Oralität und Literalität
- Gedächtniskunst und Mnemotechnik
- Kulturelles Gedächtnis
Literatur
- Jan Assmann: Hypolepse – Schriftkultur und Ideenrevolution in Griechenland. In: ders. (Hrsg.): Das kulturelle Gedächtnis: Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen. Beck, München 1992, 280–292.
Einzelnachweise
- Jan Philipp Reemtsma: Das unaufhebbare Nichtbescheidwissen der Mehrheit: sechs Reden über Literatur und Kunst. München: C. H. Beck 2005. S. 133.
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