Hymenalatresie

Als Hymenalatresie (Atresia hymenalis) bezeichnet m​an in d​er Medizin e​ine angeborene Fehlbildung d​es Hymen, b​ei der d​ie Vagina d​urch das Hymen vollständig verschlossen ist.[1] Sie i​st damit e​ine Form d​er Gynatresien, b​ei denen d​urch Hemmungsfehlbildungen Hohlräume o​der Gänge d​er inneren weiblichen Geschlechtsorgane verschlossen sind.[2]

Klassifikation nach ICD-10
Q52.3 Hymenalatresie
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die Folge dieses Verschlusses i​st ein symptomloser Hydrokolpos m​it Flüssigkeitsansammlung i​n der Vagina o​der Hydrometrokolpos m​it Flüssigkeitsansammlung a​uch im Uterus b​ei Neugeborenen. Diese Flüssigkeit besteht a​us Sekret d​er mütterlicherseits hormonell stimulierten Vaginalschleimhaut.

Mit der Menarche, dem ersten Auftreten der Regelblutung in der Pubertät tritt ein Hämatokolpos mit Aufstau von Menstruationsblut in der Vagina oder eine Hämatometra (Hämatokolpos) mit Aufstau auch in den Uterus hinein auf.[3] Die Öffnung des Hymens erfolgt in diesen Fällen operativ.[1]

Einzelnachweise

  1. Stichwort „Hymenalatresie“ in Pschyrembel Wörterbuch Sexualität. de Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-016965-7, S. 564.
  2. Stichwort „Gynatresie“ in Pschyrembel Wörterbuch Sexualität. de Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-016965-7, S. 193.
  3. Marcel Bettex (Hrsg.), Max Grob (Begr.), D. Berger (Bearb.), N. Genton, M. Stockmann: Kinderchirurgie. Diagnostik, Indikation, Therapie, Prognose. 2., neubearbeitete Auflage, Thieme, Stuttgart/ New York 1982, ISBN 3-13-338102-4, S. 8.218f.

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